NEW WORK geht alle an, doch im Netz dominieren Männer - zahlenmäßig - die Diskussion um die Zukunft der Arbeitswelt. Das belegt eine aktuelle, internationale Studie. Bei den genutzten Diskursplattformen rangiert Twitter mit weitem Abstand vorne, als weitaus wichtigstes Thema beherrschen Remote Work und Homeoffice die Debatte.
Organisatorische Transformation, Digitalisierung und konkrete Herausforderungen der Mitarbeitenden - diese drei Arbeitsweltthemen bekommen im Netz am meisten Aufmerksamkeit. Inhalte wie Weiterbildung, Nachhaltigkeit und Transport sowie zu gender- und vor allem Rassismus-Themen, finden deutlich weniger statt. Das sind Ergebnisse einer weltweit angelegten Social-Listening-Studie, die das Ynsight Research Institute für das Beratungsunternehmen Horváth von Januar 2020 bis März 2021 durchführte.
Für die Studie wurden Blogs, Foren, Twitter, Facebook, Instagram und soziale Medien nach NEW WORK-Keywords untersucht. Die Auswertung erfolgte dann aufgrund der Anzahl von Beiträge und Interaktionen sowie inhaltliche Bewertung. Zum Themenfeld NEW WORK wurden weltweit über 1,8 Millionen Twitter-Beiträge gefunden, das entspricht 88 Prozent aller Beiträge. Auch in Deutschland ist Twitter mit fast 96 Prozent der Beiträge die Top-Quelle für zukunftsweisende Arbeitsweltthemen. Die Dominanz von Twitter wirkt sich auch auf die Geschlechterverteilung aus: Rund 70 Prozent aller Beiträge waren von erkennbar männlichen Usern abgesetzt, das entspricht auch der Userverteilung auf Twitter selbst.
Der weitaus größte Teil der Diskussionen, so die Studie, dreht sich um die Zukunft der Arbeitsplätze während und nach der Corona-Pandemie. Dabei wird Remote-Arbeit überwiegend neutral bis positiv bewertet. In acht Prozent der Interaktionen stehen positive Aspekte von Homeoffice-Lösungen im Vordergrund, in drei Prozent negative. In 89 Prozent fanden sich keinerlei oder aber ausgewogene Bewertungen. Werden nur die Ursprungsbeiträge betrachtet - ohne Reaktionen und Kommentare - sind es sogar 17 Prozent positive Beiträge gegenüber zwei Prozent negativer Äußerungen.
Vorteile der Remote-Arbeit neben der Gesundheitsprävention sind aus Sicht der weltweiten Community: Flexiblere Arbeitsmöglichkeiten für Frauen beziehungsweise Mütter, bessere Work-Life-Balance, höhere Produktivität, geringere Kosten, das Potenzial, Fachkräfte abseits des Unternehmensstandorts zu gewinnen, eine höhere Arbeitgeberattraktivität für junge Menschen sowie geringere Kosten. Als Nachteile beziehungsweise Risiken werden soziale Isolation, geringere Motivation, stärkere Ablenkung, verschwimmende Grenzen von Beruflichem und Privatem sowie digitale beziehungsweise technische Herausforderungen genannt, vor allem von älteren Absendern.