Worin finden Menschen Sinn in ihrem Job? Ist beruflicher „Sinn“ exklusiv Krankenpflegern und Ärztinnen vergönnt? Oder Start-up-Workern, die deren Produkt die Welt retten wird. Können womöglich nur Aktivistinnen und Aktivisten von Umweltschutzverbänden oder Entwicklungsorganisationen mit ihrem Job richtig glücklich sein? Oder sind es doch eher Faktoren wie Gehalt, Dienstwagen, 35 Tage Urlaub und ein Büro in der höchsten Etage, die wirklich sinnstiftend sind?
Zumindest die letztgenannten, so angenehm sie sein mögen, spielen für unsere Zufriedenheit nicht die entscheidende Rolle, sagen Psychologen. Denn Geld taugt langfristig nicht als Motivator. Vor allem deshalb, weil es die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf eine rein finanzielle Basis reduziert. Eine Basis, die brüchiger ist, als jene Motivation, die intrinsisch, also von innen heraus geprägt ist. Denn dass wir unsere Arbeit bedeutsam finden, ist wichtiger - so zeigen es viele wissenschaftliche Studien - als ein hohes Gehalt oder schnelle Aufstiegschancen.
Das Gefühl der Sinnhaftigkeit trat eher auf, wenn die Teilnehmer ihre Arbeit interessant fanden. Wenn sie kreativ tätig oder stolz auf eine Leistung sein konnten. Ebenso wichtig war es, Lob und Anerkennung zu erhalten. Das Ganze ist übrigens eine Win-Win-Situation: Wer seine Arbeit sinnvoll findet, ist erwiesenermaßen motivierter, leistungsfähiger, zufriedener und engagierter.
Dazu braucht es ein Arbeitsklima, in dem die Menschen respektvoll und verständnisvoll miteinander umgehen – und zwar sowohl die Kollegen untereinander als auch die Chefs mit den Mitarbeitern. Gerade die Führungskräfte sind hier besonders gefragt: Denn sie sorgen für die extrinsischen, äußeren Faktoren, die ebenfalls ein Gefühl von Sinn erzeugen können: Dazu gehören etwa eine möglichst große Entscheidungsfreiheit, eine echte Identifikation mit dem herzustellenden Produkt oder der Dienstleistung, aber auch die Chance, jeden Tag etwas Neues zu lernen, sich persönlich weiterzuentwickeln.