Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beleuchtet den zunehmenden Fachkräftemangel in Deutschland, der auch Ausbildungsberufe mit überdurchschnittlichem Verdienst betrifft. Die Untersuchung, die zum Ausbildungsstart veröffentlicht wurde, zeigt, dass in einigen Branchen trotz attraktiver Gehälter qualifizierte Mitarbeiter dringend gesucht werden.
Die IW-Studie hebt hervor, dass manche Beschäftigte mit einer Berufsausbildung mehr verdienen können als jene mit Hochschulabschluss. So erzielen Fachkräfte in der technischen Forschung und Entwicklung, insbesondere in der Auto- und Pharmaindustrie, ein Medianeinkommen von 5.670 Euro brutto. Im Rankings folgen die Angestellten der Luft- und Raumfahrtbranche, beispielsweise ausgebildete Fluggerätemechaniker, mit einem Median-Entgelt von etwa 5.100 Euro. Auch Mitarbeiter im Bereich Versicherungen und Finanzdienstleistungen kommen auf gute 5.000 Euro.
Die Studienautoren ziehen auch Schlussfolgerungen für den Fachkräftemangel. Denn es werde in einigen Bereichen, etwa der elektrischen Betriebstechnik oder auch der Pharma-Branche, trotz überdurchschnittlichen Entgelts nach qualifizierten Mitarbeitern gesucht. „Daher stellt ein alleiniger Lohnanstieg keine einfache Lösung gegen den Fachkräftemangel dar“, argumentieren die Forscher des arbeitgebernahen Instituts. Sie schlagen stattdessen vor, Ausbildungsberufe besser zu bewerben und ausländische Fachkräfte zu rekrutieren.
Besonders auffällig ist, dass mehr als die Hälfte der 20 lukrativsten Ausbildungsberufe, die in der Studie identifiziert wurden, einen technischen Schwerpunkt aufweisen oder aus der Baubranche stammen. Insgesamt lag das Median-Entgelt für Beschäftigte mit abgeschlossener Ausbildung im Jahr 2023 bei etwas über 3.500 Euro.
red