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Wie viel Homeoffice und Flexibilität bleibt nach Corona?

Umfrage zeigt Unterschiede zwischen digitaler und klassischer Wirtschaft

7. September 2021

Die Corona-Pandemie hat auch die Arbeitswelt nachhaltig verändert, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Doch wie nachhaltig die vielerorts angewendeten flexiblen Krisenlösungen in Sachen Arbeitszeiten und Homeoffice-Regelungen auch in Zukunft weitergeführt werden sollen, darin unterscheiden sich die Meinungen von Arbeitnehmer*innen und Führungskräften teilweise deutlich. Das belegt eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Die Studie zeigt auch, wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen ist. 

Für die Studie „Arbeitswelt nach Corona“* (Download hier) wurden sowohl die differierenden Wahrnehmungen von Mitarbeitern und Führungskräften einerseits als auch von Unternehmen der digitalen Wirtschaft und klassischer Unternehmen gegenübergestellt. Signifikant bei beiden Befragungen ist ein Unterschied bei der Wahl des bevorzugten Arbeitsplatzes zwischen digitaler und „klassischer“ Wirtschaft zu erkennen: Während 25 Prozent der Mitarbeiter der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage zum Präsenz-Modell zurückkehren möchten, sind es bei den Mitarbeitern der BVDW-Mitgliedsunternehmen lediglich drei Prozent. 

Einig sind sich die Mehrheiten die jeweils befragten Mitarbeiter darin, dass sie überwiegend ein flexibles Modell bevorzugen: 53 Prozent der Befragten der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage und 70 Prozent der Befragten der BVDW-Mitgliedsunternehmen. Beim flexiblen Modell entscheiden Arbeitnehmer selbst, wo sie über welchen Zeitraum arbeiten: von 100 Prozent Home-Office bis zu 100 Prozent Präsenzzeit im Büro ist alles möglich. „Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Arbeitnehmer der digitalen Wirtschaft künftig flexibler arbeiten möchten. Es wird also kein Zurück zur alten Normalität vor der Pandemie geben“, kommentiert Marcus Merheim (DEBA), stellvertretender Vorsitzender des BVDW-Ressorts „Arbeitswelt der Zukunft“.

Unterschiede zeigen sich auch bei den aktuellen Plänen der Führungskräfte: Während circa 40 Prozent der Befragten der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage angeben, nach der Pandemie zu einem Präsenz-Modell zurückzukehren, sind es bei den befragten Führungskräften der BVDW-Mitgliedsunternehmen lediglich sieben Prozent. Letztere planen überwiegend (70 Prozent), ein hybrides Modell einzurichten. Dabei können Arbeitnehmer in einem festgelegten Rahmen, der in Abhängigkeit des Tätigkeitsfeldes im Unternehmen variieren kann, einen Teil ihrer Arbeit im Home-Office bzw. mobil verrichten. Die Anzahl der Präsenztage und -stunden im Büro ist ebenfalls vorgegeben.

Anwesenheit im Büro: Zwei-Tage-Modell ist beliebt 

Sowohl Mitarbeiter der BVDW-Mitgliedsunternehmen (46 Prozent) als auch der nicht-digitalen Wirtschaft (26 Prozent) würden am liebsten zwei Tage in der Woche im Büro arbeiten: Dies ist bei den Befragten die bevorzugte Variante, die am häufigsten genannt wird. Zwei Drittel der Führungskräfte in der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage (63) würden dagegen für drei bis fünf Tage pro Woche im Büro präsent sein. Auch dabei gibt es einen Unterscheid zu den befragten BVDW-Mitgliedsunternehmen: Hier geben 86 Prozent der Führungskräfte an, 3 Tage oder weniger im Büro präsent sein zu wollen.

In der digitalen Branche ist flexibles Arbeiten bereits zum Alltag geworden, auch dort wo es vor der Pandemie noch nicht üblich war. Mehr als 70 Prozent der Mitarbeiter der BVDW-Mitgliedsunternehmen sind nun zufriedener mit ihrer Arbeitssituation als vor der Pandemie. „Flexible Arbeitszeitmodelle haben also enormes Potenzial, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern“, konkretisiert die BVDW-Vizepräsidentin Anna Kaiser (Tandemploy). Gleichzeitig wirft die Remote-Arbeit auch die Frage nach der ständigen Erreichbarkeit auf. 88 Prozent der Mitarbeitenden der BVDW-Mitgliedsunternehmen halten eine solche Regelung für sinnvoll. Bei den Führungskräften spricht sich hingegen nur die Hälfte (51 Prozent) dafür aus.

*Für die Studie „Arbeitswelt nach Corona“ wurden 1.070 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Berufstätige in Deutschland und 218 Personen von Mitgliedsunternehmen des BVDW im Juni und Juli 2021 online anonym befragt. Die Studie wurde in Kooperation mit der Innovationsberatung Facts and Stories aus Hamburg umgesetzt.

 

 

 


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