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Mangel an Fachkräften bremst Mittelstandsinnovationen

Aktuelle KfW-Studie mit alarmierenden Zahlen

22. März 2024

Die Innovationsfähigkeit ist traditionell einer der Erfolgsfaktoren des deutschen Mittelstand. Doch durch den Fachkräftemangel stagniert die Entwicklung moderner Techniken und Produkte. Eine neue KfW-Studie warnt deshalb vor dem Wegbrechen des innovativen Unterbaus. Wie können Unternehmen gegensteuern?

"Der Mangel an Fachkräften bremst die Innovationskraft im deutschen Mittelstand", warnt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Sie fasst damit eine umfassende Analyse der Innovationsaktivitäten im deutschen Mittelstand zusammen, die von der KfW durchgeführt wurde. Die Studie zeigt: Vier von zehn kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) brachten zwischen 2020 und 2022 mindestens eine Innovation hervor. Das sind rund 1,5 Millionen der insgesamt etwa 3,8 Millionen Mittelständler in Deutschland.

Die Quote der innovativen Firmen blieb mit 40 Prozent gegenüber der Vorperiode 2019-2021 unverändert. Doch die Studie zeigt auch: Hohe Kosten für Innovationen und der Mangel an Fachkräften bremsen Neuerungen bei Produkten, internen Prozessen oder im Marketing. Eine Umfrage unter 5000 Mittelständlern im Jahr 2022 ergab, dass jedes zweite innovative Unternehmen mit Problemen bei der Personalrekrutierung rechnet. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 35 Prozent vor zehn Jahren.

Fehlende Innovationskraft der KMU verringert Wettbewerbsfähigkeit

Köhler-Geib zeigt sich besorgt: Innovationen im Mittelstand verharren auf niedrigem Niveau und konzentrieren sich immer stärker auf eine kleine Gruppe von Unternehmen. "Nachzügler könnten den Anschluss verlieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit mittel- bis langfristig einbüßen", warnt sie. "Gesamtwirtschaftlich droht das Wegbrechen des innovativen Unterbaus."

Mittelständische Firmen, definiert als Unternehmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro jährlich, sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Deutschland gilt weiterhin als innovationsstarkes Land, doch Köhler-Geib betont: "Es ist höchste Zeit, die Herausforderungen, insbesondere den Fachkräftemangel, entschlossen anzugehen."

Ein weiterer Aspekt der Studie: Bei größeren Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten liegt der Anteil innovativer Firmen bei 71 Prozent. Der hohe Fixkostenanteil bei Innovationen belastet kleinere Unternehmen relativ stärker.

TH / red

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