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Guya Merkle

Golden Future

Meine Liebe zum Schmuck begann schon früh in meiner Kindheit, als ich im Safe meines Vaters mit all den wunderschönen Edelsteinen spielen durfte. Mit meiner Familie reiste ich zu Messen und Terminen und lernte die Geschäftsweisen von damals kennen. Nach dem überraschenden Tod meines Vaters im Jahr 2007 fühlte ich mich verantwortlich für seine Arbeit und die Leidenschaft der Familie. Ich entschied mich, Jewellery Essentials in London zu studieren, um mein Wissen zu vertiefen. Dabei lernte ich, auf welche Art und Weise wertvolle Ressourcen wie Gold für die Schmuckindustrie gewonnen werden. Schnell wurde mir klar, dass hier vielleicht der Schlüssel lag, das fehlende Puzzleteil, was mir ermöglichen würde, meinen ganz eigenen Weg in der Schmuckindustrie zu gehen. Ich wollte mir selber ein Bild machen und reiste nach Peru. Der Besuch bei einer kleinen Bergbaugemeinde mitten in den Anden veränderte mein Leben: Zu sehen, auf welche menschen- und umweltverachtende Art und Weise dort das Gold in den Mienen abgebaut wurde, berührte mich zutiefst. Ich verstand welch tragende Rolle der Rohstoffabbau auf uns als Gesellschaft und auf das System, in dem wir Leben hat und fühlte, dass das nun meine Chance war. Der richtige Zeitpunkt, um in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, aber auf meine Art: Mit der großen Vision, die Schmuck und Goldbranche langfristig zu verändern und dem herkömmlichen Goldabbau den Kampf anzusagen. For a golden future.

Im Jahr 2012 gründete ich die Stiftung Earthbeat Foundation, 2015 folgte das Schmuckunternehmen VIERI Fine Jewellery. 2019 rief ich außerdem den WORLD GOLD DAY ins Leben.

Die Vison dahinter: Produkte aus Urban Mining zu produzieren und somit in die Zukunft von Kreislaufwirtschaft zu investieren. Das Gold stammt u.a aus alten Handys, die wiederum Impact schaffen, in dem sie im Globalen Süden gesammelt werden und so nicht auf illegalen Mülldeponien landen. Jedoch ist Recycling hier nur der eine Ansatz. Denn nur wenn ganzheitlich gedacht und gehandelt wird, kann man langfristig Systeme verändern. Die Earthbeat Foundation schafft alternative Einkommensquellen gemeinsam mit den Menschen in Minenregionen. Somit sollen Abhängigkeiten beendet werden und eine nachhaltige und unabhängige Zukunft in den Regionen geschaffen werden.

Informationen zum Projekt

  • Beschreibe in 2-3 Sätze die Initiative mit der Du Dich bewirbst.

    Als Goldaktivistin habe ich es mir zum Ziel gemacht, ein Umdenken in der Gesellschaft, Industrie, aber vor allem einen systematischen Wandel zu schaffen. Um die endliche Ressource Gold nicht durch den illegale Kleinbergbau neu aufschürfen zu lassen, nutzen wir wiederaufbereitetes Gold aus Sekundärquellen wie Elektroschrott. Parallel schaffen wir mit meiner Stiftung alternative Einkommensquellen für die rund 25 Millionen Menschen, die im Kleinbergbau arbeiten. So präsentiere wir die Missstände in der Goldindustrie und lösen die Menschen von ihrer Abhängigkeit in ihrer Perspektivlosigkeit.

  • Was ist neu an dem Konzept? Wie ist der Einfluss auf die verschiedenen Bereiche der Arbeitskultur?

    Ich gebe dem Thema der endlichen Ressourcen Gold als eine der ersten eine Plattform, in einer von Luxus geprägten Welt. Gold und vor allem die, die damit in Berührung kommen, sollen den notwendigen Respekt und Wertschätzung erhalten. Dabei habe ich einen holistischen Ansatz und schließe kein Thema aus. Angefangen bei den Menschen im globalen Süden. Durch laufende Projekten wie der „Heartbeat Honey“ in Uganda ersetzt die Bienenzucht und Honigproduktion den Kleinbergbau. Um den Planeten zu schonen bringe ich mithilfe von Urban Mining Gold aus Elektroschrott in die Kreislaufwirtschaft zurück.

  • Kann das Konzept als Vorbild dienen? Wie würde das Konzept als Blaupause für andere Unternehmen aussehen?

    Dinge im ganzheitlichen Spektrum zu betrachten und jeder Problematik eine Bühne zu geben, kann schwer sein, ist aber so notwendig. Das System der Industrie, in welcher man sich befindet, hinterfragen und den Ursprung dessen erkennen. In meinem Fall verleitete mich das zu mutigen Schritten, eben weil ich erkannt habe, wie unausweichlich eine Neuordnung in der Goldindustrie ist. Sich ein Netzwerk von Menschen aufbauen, die an deine Visionen und Ideen glauben, Teil dessen sein wollen und sich gegenseitig inspirieren. Aber auch sich selbst vertrauen und sich nicht von seinem Weg abbringen lassen.

  • Warum sollte das Konzept mit dem NEW WORK AWARD ausgezeichnet werden? Was macht es einzigartig?

    Die Einzigartigkeit dieses Konzeptes zeichnet sich eben darin aus, dass es nicht bloß einseitig gedacht ist, sondern aktiv einen systematischen Wandel fordert, indem an die ganzheitliche Lösung gedacht wird. Ich höre nicht bei mir auf, indem ich ganz einfach den #recycelt platziere, sondern denke bei allem, was ich mache, an den globalen Süden. Damit packe ich die Herausforderung an der Wurzel. Somit bereits bestehende Ressourcen für seine Visionen zu gebrauchen, löst so viele Probleme gleichzeitig und sollte nicht nur eine gängige Methode in der Goldindustrie werden.

  • Welche gesellschaftliche, ökologische oder wirtschaftliche Wirkung entfaltet das Konzept im Unternehmen oder nach Außen? (Z.B. ermöglicht das Konzept mehr Autonomie, Kooperation, Nachhaltigkeit, Demokratie, Diversität und/oder Gemeinschaftssinn?)

    In meinem Unternehmen und in der Stiftung gelingt es mir stetig, dass mein Team Teil dieses spannenden und bahnbrechenden Weges wird. Mit Menschen, die die gleichen Werte vertreten und die gleichen Ziele teilen, wird das noch einfacher. Mithilfe meines Netzwerkes, welches so viele wunderbare und eindrucksvolle Menschen beinhaltet, sorgen wir für mehr Autonomie für die Gemeinden im globalen Süden. Dadurch entsteht automatisch mehr Sinn für Nachhaltigkeit und Demokratie. Die Kunst dabei ist aber vor allem, diese Themen an die Öffentlichkeit zu tragen und einen bleibenden Impact zu kreieren.

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