Eigentlich schien der Lebens- und Karriereweg für Ursula Hertewich vorgegeben: Ihr Urgroßvater hatte 1896 die Mathilden-Apotheke in Wadgassen gegründet, ihre Eltern und ihre Schwester folgten der Familientradition als Pharmazeuten. Auch die gebürtige Saarländerin studierte Pharmazie, promovierte und arbeitete zunächst im Familienbetrieb. Die Wende im Leben von Ursula Hertewich kam nicht nur für ihre Familie überraschend, sondern auch für sie selbst. Während eines viermonatigen Forschungsaufenthalts in Neuseeland begeisterten die Apothekerin die Stille und die Einsamkeit auf den Inseln im Pazifik. Danach gestand sie sich ein, dass der geplante Lebensweg einschließlich Heirat und Kindern für sie nicht mehr stimmig war. Freunde halfen ihr bei der Sinnsuche und empfahlen das Kloster Arenberg bei Koblenz. Nach mehreren Besuchen und drei Jahren entschied sie sich für ein Leben als Nonne. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass mein voriges Leben falsch war. Ich hatte eher das Gefühl, dass in dieser Lebensform mehr auf mich wartet.“ Heute ist die charismatische Seelsorgerin die Leiterin des Noviziats, kümmert sich um die Ordensausbildung im Kloster Arenberg und um den Social Media-Auftritt des Klosters.
Im Sky Lounge Talk während der NWX22 berichtete Schwester Ursula von ihrem spannenden Lebensweg.