Die deutsche Sprache hat ein eigenes Wort für Projekte, deren Verwirklichung noch in weiter Ferne liegen: „Zukunftsmusik“. Dahinter steht die tiefe deutsche Skepsis gegenüber allem, was neu ist: nicht vertraut, nicht erprobt, nicht perfekt. Zwar sprechen deutsche Politiker und Wirtschaftslenker viel vom Fortschritt, lediglich verändern möchten sie lieber nichts. Das Corona-Virus hat Deutschland aus dieser Verweigerungshaltung aufgescheucht. Erstmals wurde sichtbar, wie sehr uns Ansätze für digitale Bildung fehlen, ein stabiles Digitalnetz und reaktionsstarke Unternehmen. Das neue Land, das wir brauchen, ist laut Verena Pausder keine Zukunftsmusik, sondern längst da: Die Unternehmerin und Expertin für digitale Bildung gibt im Gespräch die Grundsatzerklärung einer Generation ab, die jetzt Verantwortung übernehmen und den Umbau anpacken will. Ihr Ziel ist ein intelligent vernetztes, reaktionsfähiges Land, eine nachhaltige Wirtschaft und eine Gesellschaft der Chancengleichheit. Wie das konkret aussieht? Diese Frage stellen wir Verena Pausder. Erst kürzlich erschienen ist ihr Buch Das Neue Land. Wie es jetzt weitergeht. Darin holt sie Zukunft raus aus der abstrakten Wolke, runter auf den Boden praktischer Vorschläge – in Form einer flammenden Rede.