DB Regio AG - S-Bahn München
Die S-Bahn München steht vor der Herausforderung, künftig deutlich mehr Fahrgäste zu transportieren. Dafür investiert sie in die Infrastruktur, die Züge und in neue Formen der Zusammenarbeit, insbesondere in mehr Selbstorganisation.
Bei der S-Bahn München wurden Denkansätze diskutiert, wie Selbstorganisation in einem operativ gesteuerten Unternehmen aktiv umgesetzt werden kann. Denn diese trägt stark zur Mitarbeitendenzufriedenheit bei. 2018 wurde das Projekt „Neue Formen der Zusammenarbeit bei der S-Bahn München“ ins Leben gerufen und die strukturelle Veränderung zu mehr Selbstorganisation durch Einführung des ersten selbstorganisierten Teams im Service (SOTIS) bei der S-Bahn angestoßen.
Dies bedeutet, dass Mitarbeitende im Service-Team ihren Arbeitsalltag selbst organisieren, von der Organisation der Arbeitszeiten bis hin zur Entscheidung des Einsatzorts auf der Dienststrecke. Selbstverständlich im Einklang mit gesetzlichen Rahmenbedingungen. Früher waren Chef:innen, Referent:innen und Disponent:innen zuständig, heute arbeiten die Mitarbeitenden hierarchiefrei und mit größerem Gestaltungfreiraum. Sie organisieren den Tausch von Schichten, Dienstlänge, Pausen und Urlaubsplanung selbst.
Neben der selbstständigen Arbeitsgestaltung ermöglichen die SOTIS auch die Entwicklung von neuen Ideen durch Mitarbeitende. Hier können Mitarbeitende über ein Formular Ideen einreichen und diese direkt, im Rahmen eines vierwöchigen Testzeitraums, umsetzen. Eine Genehmigung ist nur notwendig, wenn die Umsetzung mit Kosten verbunden ist.
Ein Beispiel: Im Sinne der Diversität und des besseren Kundenservices, hat sich im Service-Team der S-Bahn München eine Gruppe englischer Muttersprachler:innen mit der Idee des English-Coachings für andere Teammitglieder zusammengefunden. So wurden in Selbstorganisation Schichten gestaltet, in denen das Service-Team untereinander nur auf Englisch kommuniziert, um die Weiterbildung zu fördern. Ein Teamleiter definierte Richtlinien und Zuständigkeiten für das Projekt.
Das Konzept der SOTIS hat die Motivation der Mitarbeitenden, das Miteinander im Team, und die Eigenverantwortung signifikant gestärkt. Die Jobzufriedenheit ist laut Umfragen auf 4.4 angestiegen. Das Konzept ist insbesondere für die jüngere Generation ansprechend– Faktoren für bessere Leistungen, die die Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens ebenfalls fördert. Denn Mitarbeitendenzufriedenheit führt zu Kundenzufriedenheit. Und die Kombination zu einem erfolgreichen Unternehmen
Seit 2018 arbeitet das Team im Service der S-Bahn München in selbstorganisierten Teams im Service (SOTIS). Die Mitarbeitenden organisieren ihren Arbeitsalltag komplett eigenständig, von der Organisation der Arbeitszeiten bis hin zur Entscheidung des Einsatzorts auf der Dienststrecke. Zudem können Mitarbeitende auch selbstständig neue Ideen operativ umsetzen. Der Ansatz steht für nachhaltige Etablierung von Agilität und Selbstorganisation.