Die Tatsache, dass Teams ihre Regeln selbst definieren und keine one-fits-all-Lösung seitens des Unternehmens gesetzt wird, ist aus vielen Gründen ein großer Schritt hin zu einer menschlicheren und nachhaltigeren Arbeitswelt:
1. Mit der neuen Betriebsvereinbarung und dem Rollout der Workshops committet Audi sich voll und ganz zu hybridem Arbeiten im Jetzt und in der Zukunft. Gut gestaltet trägt hybride Arbeit zu einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit bei.
2. Audi setzt dabei auf evidenzbasiertes Management und die wissenschaftliche Evaluation der neuen Vorgehensweise.
3. Basis für die teamspezifischen Regeln sind die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Teammitglieder, die im Workshop transparent werden. Damit stehen die Mitarbeitenden als Menschen mit Fürsorgepflichten, Vorlieben, Hobbies und Interessen im Mittelpunkt. Das schafft Vertrauen und Verständnis und noch viel wichtiger: Arbeitswelt und Privatwelt bilden ein Ganzes, der Workshop verbindet beide Welten. Die Erfahrungen aus den Workshops zeigen: Menschen wollen die bisherige Trennung aufheben. Alle geben gerne und ausführlich Einblicke in die Welt, die oftmals ausgeklammert war. Es ist eine emotionale und verbindende Phase des Workshops, die genauso viel Raum einnimmt und einnehmen darf, wie die Definition der Regeln selbst.
4. Teams definieren die Regeln der Zusammenarbeit selbst. Audi „beteiligt“ die Mitarbeitenden damit nicht nur an der Entscheidungsfindung; das Unternehmen übergibt diese Verantwortung komplett. Damit ist die Brücke in eine neue Arbeitswelt gelegt, die nicht nur hybrid ist, sondern auch von Selbstorganisation auf der Teamebene geprägt – was Hierarchien auflöst und in einer konservativen Branche wie der Automobilindustrie neue Arbeitsrealitäten schafft.
Audi hat sich in einem state-of-the-art Studiendesign auf die Suche nach der besten Gestaltung hybrider Zusammenarbeit gemacht. Es gibt bisher keine vergleichbare Studie im deutschsprachigen Raum. Auch die Studienergebnisse sind neu und leisten einen zentralen Beitrag zur Erforschung der Transformation der Arbeitswelt. Neu ist für Audi auch die Selbstorganisation von Teams und die explizite Verbindung von Privat- und Arbeitswelt. Authentizität und die Dezentralisierung von Entscheidungen sind ungewohnt – der Rollout ist eine ideale Brücke in eine selbstorganisierte und inclusive Zukunft.
Das Workshopkonzept kann ein gutes Vorbild sein und strukturell übernommen werden. Die volle Wirkung entfaltet es, wenn es zentral ein Commitment zu hybrider Arbeit gibt. Als Best Practice hat Audi „Mobil & vor Ort“ und die eigenen Erfahrungen bereits bei mehreren externen Kooperationspartner_innen öffentlich vorgestellt.
Das Projekt zeigt außerdem, wie durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis evidenzbasierte und belastbare Lösungen entstehen, die individuelle Erfahrungen und Bauchgefühl ablösen. Das Studiendesign kann dabei ebenso als Blaupause in anderen Unternehmen dienen.
Einzigartig an der Studie „Mobil & vor Ort“ ist ihr Umfang (eine der größten Erhebungen zu hybrider Arbeit im deutschsprachigen Raum), ihr Zeitpunkt (während der letzten Corona-Wellen), ihr Kontext (deutscher Automobilkonzern), sowie das Best-Practice-Forschungsdesign: Praxisdaten werden mit den höchsten wissenschaftlichen Standards verknüpft, um die Workshops effektiv zu validieren.
Einzigartig ist auch, dass es nicht bei der Studie bleibt, sondern ein Folgeprozess mit den Erkenntnissen arbeitet: Das ist aktiv gestaltete Kultur-Transformation im Kontext des größten Wandels der Arbeitswelt.