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Wenn es Funken regnet in der Weiterbildung

Neues Angebot "sparks" der Haufe Akademie

9. Juni 2023

„Jeden Tag mehr können“: Mit sparks hat die Haufe Akademie eine mobile Plattform für berufliche Weiterbildung geschaffen. Kleine Microlearnings, sogenannte „sparks“, geben Impulse zu Soft und Future Skills wie kreatives Denken, erfolgreiche Kommunikation oder Zusammenarbeit in hybriden Teams und eröffnen ganz neue Dimensionen des Lernens. Welches didaktische Konzept dahintersteckt, wie die Zukunft des Lernens aussieht und warum Unternehmen jetzt aktiv werden sollten, erzählt Instructional Designerin Dr. Lucia Weiger im Interview.

Lucia, die Zeit drängt, die neue Arbeitswelt fordert neue Kompetenzen. Doch keine:r hat Zeit, diese Kompetenzen zu erlernen. Wie gehen Mitarbeiter:innen und Unternehmen damit um?

Lucia Weiger: In vielen Unternehmen gibt es bereits zahlreiche Weiterbildungsangebote, doch allein die Menge an Lernangeboten kann überfordern. Dann ziehen sich Mitarbeiter:innen zurück, weil ihnen die Orientierung fehlt. Oder aber sie resignieren, weil sie wiederholt auf Hürden treffen, wenn Weiterbildungen zum Beispiel nicht genehmigt werden oder die Zeit für Seminare nicht eingeräumt wird. Das kann frustrieren.

Wie sollte Weiterbildung im Unternehmen stattdessen aussehen?

Lucia: Lernen im Unternehmen muss vor allem flexibler und individueller werden. Die Anforderungen am Arbeitsmarkt werden immer komplexer. Ein einziges E-Learning zum Thema Digitalisierung bringt da nicht die große Transformation. Stattdessen müssen Unternehmen auf die Entwicklungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter:innen vertrauen und ihnen Angebote machen, die für sie und ihren Arbeitsbereich auch wirklich relevant sind. Denn erst, wenn ein konkreter Lerneffekt im Arbeitsalltag spürbar ist, war die Weiterbildung oder das Lernangebot erfolgreich. Diesen Ansatz verfolgen wir auch mit sparks.

Was steckt hinter sparks?

Lucia: sparks ist eine mobile Lernanwendung, die sich auf kurze Lerneinheiten, sogenannte „sparks“, spezialisiert hat. Die „sparks“ verstehen wir dabei als kleine Funken, die im Alltag inspirieren und die Mitarbeiter:innen weiterbringen sollen. Das Tolle daran ist, dass unsere Nutzer:innen selbst entscheiden, wann, wo, wie und was sie lernen. Für den einen ist das z. B. das fünfminütige Expertenvideo im Zug auf dem Weg ins Büro. Für die andere das kurze Quiz in der Espressopause.

Vermischt diese Art von Lernen nicht die Grenze zwischen Beruflichem und Privaten? Schließlich hört sich das so an, als sollten Arbeitnehmer:innen auch ihre freie Zeit in ihre Weiterbildung investieren.

Lucia: Dieser Herausforderung sind wir uns bewusst, wir kennen die Sichtweisen sowohl von Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen. Während Erstere Bedenken haben, dass die Arbeit vor „so viel Weiterbildung“ liegen bleibt, sorgen sich die Mitarbeiter:innen, dass Weiterbildung „on top“ laufen muss. Aktuelle Zahlen unserer Pilotnutzer:innen zeigen uns aber, dass die meisten Mitarbeiter:innen vor allem während der regulären Arbeitszeiten mit sparks lernen. Dabei verbringen sie im Schnitt 5 Minuten und 22 Sekunden pro Tag in der App. Das ist ein Zeitaufwand, bei dem die Arbeit nicht liegen bleibt, der aber, was die Weiterentwicklung angeht, äußerst effektiv ist.

Wie motiviert sparks seine Lernenden?

Lucia: In sparks findet jede:r einen für ihn oder sie passenden Inhalt. Die Formatvielfalt ist riesig und reicht vom Audio-Snippet bis zum Expertenvideo. Alle Inhalte sind zudem nie länger als 7 Minuten und sind so gestaltet, dass Nutzer:innen direkt etwas mitnehmen können – falls nötig auch direkt im Moment of Need. Eine Projektgruppe braucht Ideen für ein neues Produkt? In sparks finden Nutzer:innen Tipps, um im Meeting neue Ideen zu entwickeln. Die Zusammenarbeit in hybriden Teams soll verbessert werden? Auch dafür liefert sparks viele Ideen, Anregungen und praktische Aufgaben, die direkt im Berufsalltag angewendet werden können. Wir verstehen sparks daher wie eine Art Lernbegleiter, quasi ein Coach für die Hosentasche, den die Mitarbeiter:innen dann herausholen, wenn sie ihn brauchen. Sie lernen also selbstgesteuert, bekommen von uns aber die nötige Orientierung.

Und dieses selbstgesteuerte Lernen ist das Lernen der Zukunft?

Lucia: In gewissem Maße ja. Denn unsere Arbeitswelt wird komplexer – als Unternehmen Weiterbildung zentral steuern zu wollen, ist schlicht zu kurz gedacht. Denn mit der steigenden Komplexität der Arbeitswelt werden auch die Anforderungen immer größer und zugleich individueller. Wenn Unternehmen einen Teil der Entwicklungsverantwortung an die Mitarbeiter:innen abgeben und ein Angebot bereitstellen, dass sich an die verschiedenen Bedürfnisse anpasst, erhalten die Mitarbeiter:innen viel passgenauere Entwicklungsmaßnahmen und können genau die Skills ausbauen, die sie für ihren Job und ihr Unternehmen wirklich brauchen.

Wie funktioniert das genau?

Lucia: Wir führen in sparks verschiedene Lehr- und Lernansätze zusammen. Unsere Contents bauen dabei auf vier grundlegenden didaktischen Prinzipien auf: Aktvieren, Verstehen, Anwenden und Reflektieren. Das Aktivieren verdeutlicht den Nutzer:innen die Relevanz der Inhalte und steigert das Interesse und die Motivation für ein Thema. Beim Verstehen findet die eigentliche Wissensvermittlung statt. Dabei nutzen wir unterschiedliche Interaktionen und Wissensabfragen, um eine tiefere Verarbeitung der Inhalte zu ermöglichen. Beim Anwenden können die Nutzer:innen die neuen Erkenntnisse direkt ausprobieren. Und zu guter Letzt steuert das Reflektieren den Lernprozess und hilft, den Transfer in den beruflichen Alltag herzustellen.

Misst sparks denn auch den Lernerfolg seiner Nutzer:innen?

Lucia: Absolut! Auch beim Lernen ist es wichtig, Fortschritte zu messen und Erfolge sichtbar zu machen. Das ist wie auf einer Reise. Es gibt verschiedene Etappen und Zwischenziele, die zeigen, wieviel Strecke ich schon geschafft habe und wo ich mich gerade befinde. Das ist wichtig für die Orientierung bei der eigenen Weiterbildung. Bei sparks konzentrieren wir uns deswegen auf den individuellen Lernfortschritt. Um beim Bild der Reise zu bleiben: Nicht jede:r startet am gleichen Punkt, stattdessen sind die Ziele und auch die Etappen verschieden. Bei sparks wählen Lernende Ziel und Tempo selbst. Aber all das funktioniert natürlich nur mit dem entsprechenden Growth Mindset.

Was bedeutet das?

Lucia: Unter einem Growth Mindset verstehen wir den festen Glauben daran, sich selbst und die eigenen Fähigkeiten kontinuierlich verändern und weiterentwickeln zu können. Dieses Mindset gibt es sowohl auf individueller Ebene als auch auf Unternehmensebene, wenn zum Beispiel eine Kultur des Lernens aktiv gelebt wird. Wer ein Growth Mindset hat, versteht Lernen und Weiterbildung als einen kontinuierlichen Prozess, der einen beruflich und privat das ganze Leben lang begleitet. Diesen Prozess wollen wir mit sparks mitgestalten, indem wir ein Angebot schaffen, dass jeden Tag kleine Impulse gibt, sich selbst weiterzuentwickeln. Und indem sich die Mitarbeiter:innen entwickeln, entwickelt sich auch immer das ganze Unternehmen weiter.

*Zur Person: Dr. Lucia Weiger ist seit 2021 Instructional Designerin bei sparks. Als Pädagogin ist sie daran interessiert, Arbeitnehmer:innen die Lernangebote zu machen, die sie auch wirklich weiterbringen. Dafür denkt sie im Rahmen von New Work gerne „out of the box“ – und springt auch mal selbst vor die sparks-Kamera.

sparks by Haufe ist Partner der NWX23. Mehr Infos zu sparks gibt es unter haufe-akademie.de/sparks


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