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So denken die Deutschen in Ost und West über Geld, Stress und Freizeit

XING Arbeitsmarktreport 2025

30. September 2025

Dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Mauerfall sind die Unterschiede im Arbeitsalltag zwischen Ost und West kleiner geworden – verschwunden sind sie jedoch nicht. Der XING Arbeitsmarktreport 2025 zeigt, was Beschäftigte über Arbeitszeit, Mehrarbeit und Karrierechancen denken. Deutlich wird: Im Osten steht das Einkommen stärker im Fokus, im Westen rücken Faktoren wie Stress und Erholung in den Vordergrund.


In einem Punkt sind sich viele "Ossis" und "Wessis" zum 35. Tag der Deutschen Einheit einig: Laut XING Arbeitsmarktreport 2025 schließen 62 Prozent der Beschäftigten in den neuen Bundesländern und 60 Prozent im Westen Mehrarbeit für sich persönlich aus. Gleichzeitig äußern 69 Prozent der Befragten im Osten und 66 Prozent im Westen den Wunsch, weniger zu arbeiten. Bei den Motiven für diese Einstellung gibt es leichte Unterschiede: In den westlichen Bundesländern wird mehr Zeit für sich selbst und Hobbys von 64 Prozent genannt, während dieser Aspekt im Osten nur für 56 Prozent entscheidend ist. Stress spielt im Westen mit 60 Prozent eine größere Rolle als im Osten mit 52 Prozent.

„Die Beschäftigten haben eine ganz klare Antwort auf die derzeitige politische Diskussion: Sie lehnen Mehrarbeit für sich persönlich ab und halten sie auch aus volkswirtschaftlichen Gründen für nicht notwendig. Hier müssen wir als Gesellschaft sozialverträgliche und flexible Lösungen finden. Das fängt bei der Gesetzgebung an, hört dort aber noch lange nicht auf“, so Thomas Kindler, Managing Director von XING.

Finanzielle Anreize wirken im Osten stärker
Wenn es um Anreize für zusätzliche Arbeitsstunden geht, überwiegen in beiden Regionen monetäre Argumente wie Bonuszahlungen (49 %) oder Zuschläge (46 %). Zusätzliche Urlaubstage haben ebenfalls an Beliebtheit gewonnen (45 %). Auffällig ist, dass 82 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten, die bereit wären, mehr zu arbeiten, dies aus finanziellen Gründen tun würden – im Westen liegt der Anteil bei 66 Prozent. Auch wenn es darum geht, die Arbeitszeit nicht zu reduzieren, ist Geld im Osten der dominierende Faktor (74 % gegenüber 55 % im Westen). „Geld wirkt in den neuen Bundesländern stärker, der Wunsch nach Flexibilität und hoher Lebensqualität ist in den westlichen Bundesländern auf höherem Niveau stärker ausgeprägt“, sagt Thomas Kindler.

Bei der Wahl eines Arbeitgebers stehen ebenfalls finanzielle Faktoren im Vordergrund. In den neuen Bundesländern legen 49 Prozent besonderen Wert auf eine gute Entlohnung, in den alten sind es 44 Prozent. Bonuszahlungen oder Prämien spielen im Osten für 46 Prozent eine Rolle, im Westen für 42 Prozent. Laut Daten der Bertelsmann Stiftung verdienen Beschäftigte im Osten weiterhin rund 16 Prozent weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen.

Die Einschätzung der eigenen Chancen am Arbeitsmarkt fällt deutschlandweit eher zurückhaltend aus: 59 Prozent der Befragten deutschlandweit empfinden die aktuelle Situation als schwierig, im Osten liegt der Wert mit 61 Prozent etwas höher als im Westen mit 59 Prozent. Beim Fachkräftemangel zeigt sich ein ähnliches Bild: 41 Prozent der Beschäftigten in den neuen Bundesländern geben an, dass es schwieriger sei, passende Mitarbeiter zu finden, im Westen liegt der Wert bei 37 Prozent.

 

Mehr Zahlen aus dem XING Arbeitsmarktreport gibt es unter diesem Link

 

red / PM 

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