Krisen verändern nicht nur Märkte, sondern auch Menschen – und damit die Art, wie geführt werden muss. Alte Rezepte wie Kontrolle und Ansage funktionieren nicht mehr, wenn Orientierung fehlt und Unsicherheit dominiert. Leadership-Expertin Laura Bornmann erklärt, warum moderne Führung Haltung, Mut und Menschlichkeit braucht und weshalb Vertrauen gerade dann wächst, wenn Führungskräfte auch ihre Zweifel zeigen.
Viele deutsche Chefetagen stehen mit der derzeitigen fundamentalen Transformation vor ihrer wohl größten Bewährungsprobe: Neue Technologien, Fachkräftemangel und die wachsende Komplexität von Märkten verlangen radikales Umdenken in vielen Bereichen. Doch viele Unternehmen zweifeln selbst, ob ihre Strukturen und Strategien dieser Dynamik standhalten.
Wenn Unternehmen in Turbulenzen geraten, werden immer öfter Frauen an der Spitze berufen, weil sie als gute Managerinnen von Krisen gelten. Was auf den ersten Blick wie ein Sieg für Diversität aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen aber als komplexes Phänomen mit Risiko. Forschende nennen es die „gläserne Klippe“ – eine Karrierechance am Rand des Abgrunds.
Transformation, Digitalisierung und Übergabe von Verantwortung in Familienbetrieben bringen aktuell viele jüngere Führungskräfte an die Spitze von Unternehmen und Teams. Umstritten sind sie in ihren neuen Positionen aber nicht: Eine Studie zeigt, dass den Nachwuchsmanagern oft Misstrauen und mangelndes Verständnis begegnet. Danach sei das Bild von Führung noch immer durch Altersstereotypen geprägt.
Es ist einer der meist verwendeten Begriffe in der aktuellen Krise: Resilienz gilt auch im Job als mentale Superkraft – aber was genau steckt dahinter? Wie lässt sie sich stärken? Und was können Führungskräfte für die eigene Resilienz tun? Silja Hartmann ist Professorin für Strategische Führung und Nachhaltigkeitsmanagement an der Technischen Universität Berlin und Expertin für Psychologische Resilienz. Im Interview erklärt sie, dass Resilienz mehr ist als ein dickes Fell und warum auch Vorgesetzte gerade in schwierigen Situationen Gefühle zeigen sollten.
Haben die New Leadership-Gedanken der New Work-Bewegung wie Hierarchieabbau, Partizipation und Transparenz in der Krise ausgedient? Nein, sagt Wirtschaftspsychologe Carsten C. Schermuly - und zeigt, warum gerade in Krisenzeiten ein aufgeklärter und verantwortungsvoller Umgang mit Führung so wichtig ist.
Die Rolle von Führungskräften muss angesichts der fundamentalen Umwälzungen der Arbeitswelt neu definiert werden, sagt Marion Bönsch, HR-Chefin und Geschäftsführerin bei Olympus. Essentiell dabei sei ein verständnisvoller, empathischer Umgang mit Mitarbeitenden, sonst "bleiben Unternehmenswerte nur Worthülsen".