Entgegen der Befürchtung, dass KI vor allem zu einem Jobabbau beiträgt, sorgt der Einsatz von Tools mit Künstlicher Intelligenz doch für einen Zuwachs an neuen Stellen - und zwar im Management. Eine aktuelle Studie zeigt, warum Unternehmen durch KI mehr Führungskräfte benötigen und welche Kompetenzen dabei besonders gefragt sind.
Eine neue Studie der IESE Business School und der KU Leuven* zeigt, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen nicht zu einem Rückgang von Management-Stellen führt, sondern im Gegenteil einen Anstieg bewirkt. Unternehmen, die verstärkt auf KI setzen, schreiben mehr Führungspositionen aus – sowohl absolut als auch relativ zum Gesamtanteil der Stellenangebote. Die Analyse basiert auf 375 Millionen US-Stellenanzeigen aus den Jahren 2010 bis 2022.
Laut der Studie, über die das "Manager Magazin" zuerst berichtete, führt ein Anstieg der KI-Nutzung um einen Prozentpunkt zu einem Zuwachs an Management-Stellen zwischen 2,5 und 7,5 Prozent. Der Anteil von Führungskräften in den betroffenen Unternehmen stieg dadurch um 0,4 bis 1,4 Prozent. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt bei Unternehmen, die bereits länger mit KI arbeiten.
Mireia Giné, eine der Studienautorinnen, erklärt, dass KI zwar leistungsstark sei, aber weiterhin menschliches Urteilsvermögen und strategische Vision erfordere. Und bei der Integration von KI in Arbeitsprozesse und der Steuerung sowohl von KI-Systemen als auch menschlicher Teams würden Führungskräfte eine Schlüsselrolle spielen. Die komplexen Anforderungen erhöhten folgerichtig den Bedarf an qualifizierten Managerinnen und Managern.
Zudem fanden die Forschenden in den Stellenausschreibungen der Unternehmen einen wachsenden Fokus auf kognitive Kompetenzen und Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kreativität und Analysekompetenz. Dagegen ging die Nachfrage nach Routineaufgaben wie Ablauf- und Finanzplanung zurück. Dies deute darauf hin, dass sich Managerinnen und Manager durch den Einsatz von KI stärker auf strategische Problemlösungen konzentrieren können, während automatisierbare Tätigkeiten immer mehr in den Hintergrund treten, so die Wissenschaftler.
red