Den Deutschen wird zwar eine hohe Innovationsfähigkeit nachgesagt, leider aber auch eine Aversion gegenüber Veränderung. Während wir weltweit führende Forschung, Top-Talente und -Technologien hervorbringen, sind wir, was die Vermarktung der Patente angeht, weit abgeschlagen im internationalen Vergleich: Unsere digitale Infrastruktur ist unterdurchschnittlich, Gesetze bremsen Talente aus, Investitionen und unternehmerische Anreize fehlen. Für Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitales, fällt Fortschritt mit Emanzipierung zusammen. Sie mischt sich immer wieder auch in die öffentliche Debatte um Chancengleichheit ein, spricht sich u.a. für die Elternzeit in Vorstandspositionen aus. Im NWXnow-Gespräch stellt sie sich den drängendsten Fragen in Sachen Fortschritt: Wie kann die Politik – parteiübergreifend – in sinnvolle Maßnahmen nach dem Krisenmodus finden, etwa in Sachen digitale Bildungspolitik? Kann man mit Digitalisierung Wahlen gewinnen und was braucht es dazu, damit den Bürgerinnen und Bürgern die Angst vor der Veränderung genommen wird?
Im NWXnow-Videocast spricht Astrid Maier mit Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitales, darüber wie der Sprung in digitale Parteitage politisches Handeln und Denken verändert, welche Themen Vorrang haben und ob der Föderalismus einer Bildungsreform im Wege steht.
Dorothee Bär hat Politikwissenschaften an der Hochschule für Politik in München sowie am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin studiert und gehört seit 2002 dem Bundestag an. Bevor sie Staatsministerin für Digitales wurde war sie Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Dorothee Bär trat bereits als Schülerin in die Junge Union ein, wenig später in die CSU. Seit 2001 ist sie Mitglied im CSU-Parteivorstand und war zuvor stellvertretende Landes- und Bundesvorsitzende der Jungen Union Bayern. Sie ist Vorsitzende des CSU-Netzrates sowie des CSUnet.