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Das denken die Deutschen in Ost und West über ihre Arbeit

XING Arbeitsmarktreport 2024

30. September 2024

Am 3. Oktober feiert Deutschland den Tag der Deutschen Einheit – ein guter Anlass, um die Arbeitsrealitäten in Ost- und Westdeutschland 35 Jahre nach der Wiedervereinigung zu beleuchten. Der XING Arbeitsmarktreport 2024 zeigt die Ergebnisse einer Umfrage unter 2.000 Beschäftigten zu wichtigen Themen wie Stress, Work-Life-Balance und Erwartungen an Arbeitgeber. 

Eine zentrale Erkenntnis des Reports, der vom Meinungsforschungsinstitut Appinio mit 2000 Befragten erstellt wurde, ist, dass rund die Hälfte der Beschäftigten mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden ist – insgesamt 52 Prozent. Dieser Wert zeigt jedoch eine regionale Divergenz: Während 53 Prozent der Westdeutschen ihr Arbeits- und Privatleben als ausgewogen empfinden, sind es im Osten nur 48 Prozent. Die häufigsten Hürden, die die Ostdeutschen in ihrer Work-Life-Balance empfinden, sind fehlende Flexibilität bei der Arbeitszeit (38 %) und gesundheitliche Probleme oder Stress (33 %). Im Westen klagen 36 % über Stress und wünschen sich mehr Flexibilität (35 %). 

Gemeinsam in den Deutschen die Sorge um mangelnde Kinderbetreuung, die sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland als entscheidende Herausforderung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie genannt wird: 15 Prozent der Ostdeutschen und 16 Prozent der Westdeutschen beklagen die fehlende Unterstützung durch entsprechende Betreuungsmöglichkeiten. 

Ein zentrales Thema im XING Arbeitsmarktreport 2024 ist die Haltung der Beschäftigten zur Mehrarbeit. Trotz Fachkräftemangel und wirtschaftlichem Druck zeigt sich eine klare Ablehnung gegenüber der Vorstellung, dass zusätzliche Arbeitsstunden notwendig seien, um den Wohlstand zu sichern. Nur 42 Prozent der Befragten glauben, dass es eine Notwendigkeit zur Mehrarbeit gibt, um einem drohenden wirtschaftlichen Abschwung entgegenzuwirken – ein Gefühl, das besonders stark im Osten ausgeprägt ist, wo 66 Prozent dieser Meinung widersprechen. Stattdessen sind 58 Prozent der Arbeitnehmer der Ansicht, dass sie gerne weniger arbeiten würden. 

Thomas Kindler, Managing Director von XING, ordnet die Ergebnisse ein: „Die Beschäftigten in Deutschland sind weniger denn je bereit, ihr Privatleben ihrem Job unterzuordnen.“ Gleichzeitig weist er auf den zunehmenden Stress hin, der die Menschen belastet: „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich darum zu kümmern. “ 

Wünsche der Beschäftigten: Höhere Gehälter und Flexibilität

Was könnte das Arbeitsleben attraktiver machen? Die Antworten aus Ost- und Westdeutschland sind in vielen Punkten vergleichbar. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer im Osten (53 %) wünscht sich besseres Gehalt, während im Westen 48 %Prozenteine höhere Entlohnung als Priorität angeben. Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung wird vor allem im Westen (34 %) geschätzt, während im Osten 37 Prozent eine bessere Work-Life-Balance durch kürzere Arbeitswochen oder mehr Urlaubstage anstreben. 

Die Ergebnisse zeigen zudem, dass ein Umdenken in Unternehmen notwendig ist, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Kindler fordert dazu auf, „Anreize für Mehrarbeit wie attraktive Vergütungen und Arbeitszeitmodelle mit möglichst viel Flexibilität“ zu schaffen. 

Trotz der hohen Arbeitsbelastung, die 30 Prozent der Befragten angeben, ist die Sorge um die Jobsicherheit relativ gering. Nur 10 Prozent der Beschäftigten in Deutschland machen sich ernsthafte Sorgen um ihren Arbeitsplatz – eine Haltung, die in Ost (10 %) und West (11 %) ähnlich ist. 

Unzufriedenheit mit Homeoffice-Regelungen

Ein großes Thema ist auch die Unzufriedenheit mit den aktuellen Homeoffice-Regelungen: Im Osten sind 38 Prozent der Beschäftigten unzufrieden, während im Westen fast jeder Zweite (43 %) diese Meinung teilt. Ein Drittel der Ostdeutschen (26 %) hat keine Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, wünscht sich dies jedoch. In den westlichen Bundesländern äußern 25 % der Befragten ähnliche Wünsche. 

Letztlich zeigen die Ergebnisse des XING Arbeitsmarktreports 2024, dass es neben einigen Unterschieden viele Gemeinsamkeiten in den Bedürfnissen von Beschäftigten in Ost- und Westdeutschland gibt: So ist neben Flexibilität und Kinderbetreuung vor allem auch eine gute Führung für Arbeitnehmer in allen Regionen zentral. Oder, wie Thomas Kindler es zusammenfasst: „Egal ob in Düsseldorf oder Dresden – die Menschen wünschen sich Anerkennung, Vertrauen und transparente Kommunikation. “ 

Mehr spannende Zahlen und Details gibt es hier.

red / PM

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