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So könnte die Zukunft unserer Arbeitsplätze aussehen

Homeoffice, hybrides Arbeiten oder wieder Anwesenheitspflicht?

09. Juli 2021

Die Verschiebung innerhalb der Arbeitswelt hin zu mehr Homeoffice-Lösungen ist seit dem ersten Corona-Lockdown immer deutlicher geworden. Mittlerweile hat eine Mehrheit der Arbeitnehmer:innen Erfahrungen mit remote work sammeln können. Und während das für einige Menschen eine große Herausforderung darstellt, ist das Arbeiten von zuhause für andere eine echte Erleichterung.  Jetzt, da sich die Pandemie langsam dem Ende entgegen zu neigen scheint, kommen damit einige wesentliche Fragen auf, meint unsere Schülerpraktikantin Victoria Sion Ayensa: Wo wird in Zukunft gearbeitet? Und wie wird das entschieden?

Um dies beantworten zu können, muss man sich zuerst fragen, wem das Homeoffice weiterhilft und für wen es eine Belastung darstellt. Eine Statista Umfrage von Anfang diesen Jahres zeigt, dass Homeoffice-Löungen für eine Mehrheit der Arbeitnehmer:innen die Chance bieten, ihr volles Potential zu entfalten. So sagen 56 Prozent der Befragten, ihnen sei ein produktiveres Arbeiten möglich, wenn sie sich zu Hause befinden. Auch Beschäftigte, die im normalen Alltag wenig Zeit hatten, sich um private Belange zu kümmern und ihre Lebensstruktur nach ihren Arbeitszeiten ausrichten mussten, können nun ihren Alltag und ihre Arbeit besser kombinieren, da ihre Arbeitszeiten deutlich flexibler sind.

90 Prozent der Beschäftigten wollen zurück ins Büro. Wieso?

Allerdings gibt es auch weiterhin eine signifikant große Gruppe von Menschen, die das Homeoffice belastet und die sich ihren früheren Arbeitsalltag zurückwünschen. Bei ihnen handelt es sich vornehmlich um Beschäftigte, die zu Hause nicht über die besten Voraussetzungen für ein gutes Arbeiten verfügen - vor allem jene Menschen, die nicht alleine wohnen. Ob es sich dabei um eine WG oder die eigenen Kinder handelt, spielt eine untergeordnete Rolle, da für Telefonkonferenzen, digitale Meetings oder auch die alleinige Arbeit in erster Linie Ruhe benötigt wird. Mit Kleinkindern oder einem/r Mitbewohner/in ist diese Ruhe und die damit verbundene Konzentration häufig nicht gegeben.

Darüber hinaus lassen sich ebenfalls durch das Homeoffice hervorgerufene psychologische Nachteile erkennen, da Chats und Telefonate den persönlichen und vor allem den ungeplanten, zufälligen Austausch untereinander nicht ersetzen können: Nach einer Studie von wework, zusammen mit brightspot strategy, ist die Fähigkeit, soziale Beziehungen aufrecht zu erhalten, während der zwangsweisen Homeoffice-Zeit um 17 Prozent gesunken. Auf Grund dieser verschiedenen Faktoren möchten circa 90 Prozent der Beschäftigten zumindest einen Tag in der Woche im Büro verbringen. Nur 2 Prozent möchten in ihrer gesamten Arbeitszeit vor Ort sein. 

Wie Unternehmen jetzt handeln sollten

Wie kann nun or dem Hintergrund dieser unterschiedlichen Einstellungen eine optimale Lösung für eine zukünftige Organisation des Arbeitsplatzes aussehen? Ein naheliegender Lösungsansatz könnte darin bestehen, jeden Einzelnen selbst darüber entscheiden zu lassen, wie oft und an welchen Tagen er/sie ins Büro kommen möchte. Jedoch könnte dieses Konzept einige Probleme mit sich bringen. So würde dieser Ansatz die genannten psychologischen Aspekte nicht lösen, da die Möglichkeit besteht, dass zu wenige Kollegen im Büro sind und der zufällige Austausch ebenso wenig zustande kommt wie im Homeoffice. Zudem bestünde bei dieser Lösung aus Sicht der Unternehmen die Gefahr, viel unbenutzte Bürofläche anmieten zu müssen. 

Darum könnte eine weitere Lösung darin bestehen, dass Arbeitnehmer:innen eine Mindestanzahl von beispielsweise drei Arbeitstagen im Büro verbringen müssen und sich aussuchen können, welche der übrigen Wochentage sie für das Homeoffice nutzen möchten. Dieser Vorschlag könnte insofern weiterentwickelt werden, indem den Mitarbeiter:innen beispielsweise die Möglichkeit gegeben wird, spontan anzumelden, wenn sie einen weiteren Tag im Homeoffice verbringen möchten. Dieses Konzept löst einige der genannten Probleme und Forderungen, die durch Homeoffice aufkommen können. Zum Einen wären immer genug Mitarbeiter/innen im Büro, um den Austausch zu gewährleisten. Außerdem wäre für diejenigen, die keine guten Voraussetzungen für das Homeoffice haben, eine Möglichkeit gegeben, ihre volle Arbeitszeit im Büro zu verbringen. Die, die das Homeoffice als positive Veränderung sehen, müssten nicht wieder in ihren alten Arbeitsalltag zurückkehren, sondern könnten viel Arbeit von zu Hause aus erledigen. Zusätzlich würden keine überflüssigen Büroflächen entstehen, da jede/r Mitarbeiter/in das Büro mehrmals in der Woche aufsuchen muss.

Selbstverständlich gibt es nicht nur diese beiden Konzepte für die Zukunft. Wie die Arbeitgeber sich entscheiden, hängt ganz davon ab, welche Ziele sie verfolgen und was ihre Prioritäten in Bezug auf ihre Mitarbeiter/innen sind. Doch schon allein aus dem Grund, dass jedes Unternehmen sich mit dem Thema Homeoffice in der Zukunft beschäftigen muss, ist mit einigen innovativen und hilfreichen Konzepten für die zukünftige Arbeitswelt zu rechnen.

 


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