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Besserverdienende nutzen deutlich häufiger Homeoffice

Zusammenhang von Gehaltshöhe und Heimarbeit

7. November 2022

Werden Homeoffice-Möglichkeiten vor allem von Besserverdienenden genutzt? Fakt ist: im Corona-Jahr 2021 haben nahezu 90 Prozent des bestverdienendsten Viertels der deutschen Erwerbstätigen mindestens zeitweise von den eigenen vier Wänden aus gearbeitet. 

Das zeigen Untersuchungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, die einen Überblick über Homeoffice-Nutzung und -Angebot in der arbeitenden Bevölkerung bieten. Diese Grafik unseres Kooperationspartners Statista verdeutlicht, wie die Unterschiede in der Homeoffice-Nutzung zwischen den einzelnen Einkommensgruppen ausfallen.

So gaben im zweitbestverdienenden Viertel der arbeitenden Bevölkerung noch 59 Prozent an, im vergangenen Jahr im Homeoffice gearbeitet zu haben, im schlechtverdienendsten Viertel sind es nur noch rund 25 Prozent. Dennoch hat sich die Nutzung im Vergleich zu präpandemischen Befragungswellen deutlich verbessert, gerade bei Niedrigverdienenden. 2013 konnten in dieser Einkommensgruppe beispielsweise nur 3,2 Prozent von Homeoffice-Angeboten Gebrauch machen, bei den Bestverdienendsten waren es schon zu dieser Zeit etwa 45 Prozent. Bei der Bewertung zu berücksichtigen ist natürlich die Tatsache, dass viele Jobs in niedrigen Einkommensbereichen keine oder nur sehr wenige Möglichkeiten zum Homeoffice bieten. Interessant sind die großen Abstände trotzdem.

Was weiterhin auffällt: Die Pandemie hat der Homeoffice-Nutzung aufgrund der im angepassten Infektionsschutzgesetz von April 2021 festgelegten Angebotspflicht zwar zu großem Wachstum verholfen. Allerdings gab es schon zwischen 2017 und 2019 einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen. Schon vor drei Jahren - also vorCorona - arbeiteten beispielsweise mehr als zwei Drittel des bestverdienenden Viertels in Teilen im Homeoffice.

Im März 2022 war die mittels Infektionsschutzgesetz geregelte Homeoffice-Pflicht abgelaufen, seitdem gilt wieder die normale Arbeitsschutzverordnung, die ein freiwilliges Angebot für Telearbeit beinhaltet. Die Wiedereinführung einer Pflicht des Arbeitens von zu Hause aus ist derzeit nicht geplant. Dies scheint auch nicht zwingend nötig zu sein, da die Arbeitsform bei den meisten Unternehmen, die sie anbieten, neutral oder positiv bewertet werden. Dem IAB zufolge bewerteten 2021 44 Prozent der Betriebe, die Homeoffice anbieten, die Auswirkungen dieser Arbeitsform als sehr oder eher positiv, nur 17 Prozent gaben an, sehr oder eher negative Erfahrungen damit gemacht zu haben.

red/Statista


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