Neue Arbeit braucht gute Geschichten, die andere inspirieren. Darum verleihen wir in Kooperation mit story.one, der Plattform für Eure selbst geschriebenen Geschichten, in diesem Jahr erstmals den NEW WORK Publikumsaward*. Ihr könnt an diesem Award teilnehmen, indem Ihr Eure Geschichte auf story.one teilt. Die Geschichten mit dem größten Engagement sammeln wir am Ende in einem NEW WORK Storybook. Hier auf dem NWX Magazin veröffentlichen wir eine Auswahl Eurer NEW WORK-Geschichten. In dieser Woche stellt Daniela Seegel sich und uns einige wichtige Fragen. Viel Vergnügen.
Von Daniela Seegel
Nach sieben Jahren als Marketing Specialist wurde ich 2014 von meiner Firma in Kalifornien wegen interner Umstrukturierungen entlassen. Die Entlassung war „a blessing in disguise“, denn ehrlich gesagt hatte ich schon lange überlegt etwas anderes zu machen. Doch WAS?
Ich traf einen ehemaligen Kollegen, der vor einigen Monaten zu einer anderen Firma gewechselt hatte. Als ich nach dem neuen Job fragte, war seine Antwort: „Es ist schon stressig, aber ich LIEBE meine Arbeit.“
Seine Aussage war eine Offenbarung für mich! Ich hatte davon gehört, dass man seinen Job lieben kann und dass dies der neueste „Trend“ ist. Aber diesen Satz von jemandem zu hören, den ich kannte und der leibhaftig vor mir saß; ich fühlte mich wie damals die Jünger als sie Jesus auf dem Wasser gehen sahen.
Warum ist uns dieses Konzept immer noch so fremd? Warum muss Arbeit hart sein, warum müssen wir das Gefühl haben, dass wir uns unser Einkommen „schwer verdient“ haben? Das womit wir 40 Stunden und mehr in der Woche verbringen – also einen Großteil unseres Lebens – sollte (uns) doch mehr (wert) sein als Mühe, Stress, schlechte Laune, Burn Out und nur auf den Feierabend und den nächsten Urlaub warten, oder? Warum werden wir in der Schule, an der Uni, und in der Ausbildung nicht besser auf das Arbeitsleben vorbereitet? Warum entdecken wir nicht unsere Talente, unsere Stärken und Schwächen? Warum diskutieren wir nicht unser „Warum“, unsere Bedürfnisse, unsere Werte und Glaubenssätze? Diese Themen könnten uns dabei helfen ein Arbeitsgebiet zu wählen, das gut zu uns passt, uns erfüllt und uns sonntagabends vor Beginn der neuen Arbeitswoche ohne Bauchschmerzen ins Bett gehen lässt.
Das war für sechs Monate meine Realität in meinem letzten Job, den ich schließlich nach einem kompletten Zusammenbruch gekündigt habe und seitdem versuche, wieder gesundheitlich auf die Beine zu kommen und meine ideale NEW WORK Situation zu finden.
Sicherlich sind einige der genannten Themen Ergebnisse von Lebenserfahrung. Doch würden diese Themen bereits in der Schule angesprochen und in der weiteren Ausbildung vertieft, vielleicht wären sie uns dann nicht mehr so fremd. Wir würden uns selbst genauer kennen, und träfen bessere Entscheidungen bezüglich Ausbildung, Studium und Job.
Wer weiß, vielleicht kämen wir dahin, dass Menschen gern arbeiten, Angestellte produktiver sind, bessere Laune haben, weniger Krankentage brauchen, ihre Mitarbeiter und Mitmenschen besser behandeln…
Also... NEW WORK: Utopie? Oder Notwendigkeit?
Ich weiß inzwischen recht genau, welche Dinge mir wichtig sind bei der Arbeit, was ich brauche um produktiv und kreativ zu sein, und was ich vermeiden sollte, um nicht wieder auszubrennen. Meinem „Purpose“ bin ich auf der Spur und damit hoffnungsvoll, die Arbeit zu finden, die mir am besten liegt, mit der ich am besten in unserer Welt und Gesellschaft nützlich sein, und somit auch ein netterer Mitmensch sein kann.
*Über den NEW WORK PUBLIKUMSAWARD: Hast Du auch eine Geschichte, wie sich dein Konzept von „Leben und Arbeiten“ positiv verändert hat? Mach mit beim NEW WORK PUBLIKUMSAWARD, eine Kooperation der NEW WORK SE und story.one. Wo siehst Du die gewünschten Standards der Arbeitswelt von morgen schon heute gelebt? Was bedeutet für Dich „modernes Arbeiten“? Mit welcher Story dazu willst Du andere inspirieren und eine Auszeichnung gewinnen? Alles über den Wettbewerb und die Teilnahmebedingungen erfährst Du auf diesen Seiten von story.one.
Alle Infos und Anmeldemöglichkeiten zum NEW WORK AWARD gibt es hier