Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in Bereichen wie Produktion, Logistik oder Gesundheitswesen tätig sind, fühlen sich oft von den Vorteilen moderner Arbeitskonzepte ausgeschlossen. Statt von den Errungenschaften zu profitieren, die unter dem Begriff "New Work" zusammengefasst werden, kämpfen sie laut einer aktuellen Studie mit schlechter Kommunikation, mangelnder Wertschätzung und gesundheitlichen Belastungen.
Die Untersuchung der RWTH Aachen über die sogenannten Deskless- oder Blue-Collar-Worker beleuchtet die Probleme innerhalb dieser Berufsgruppen und zeigt, dass Unzufriedenheit und hohe Fluktuation unter den Mitarbeitenden direkt mit diesen negativen Bedingungen zusammenhängen. In Zeiten des Fachkräftemangels könne dies für Unternehmen schwerwiegende Folgen haben, da sie auf das Know-how und die Arbeitskraft dieser Mitarbeiter angewiesen sind, so die Autoren der Studie.
Die Integration von New Work-Ansätzen, die auf die Bedürfnisse der Deskless Worker zugeschnitten sind, könne eine Lösung bieten. Flexiblere Arbeitszeiten, bessere technische Ausrüstung und eine stärkere Berücksichtigung der Work-Life-Balance würden die Arbeitszufriedenheit und die Bindung dieser Mitarbeiter an das Unternehmen erhöhen. Besonders wichtig sei auch die Verbesserung der internen Kommunikation, um die Arbeitnehmer stärker in die Unternehmensprozesse einzubinden und ihnen das Gefühl zu geben, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird.
Nur durch solche Maßnahmen könnten Unternehmen in einem immer stärker umkämpften Arbeitsmarkt ihre Attraktivität als Arbeitgeber bewahren und ihre Position langfristig sichern. Dies erfordere jedoch ein Umdenken in vielen Unternehmen, die bislang hauptsächlich auf die Bedürfnisse von Büroangestellten fokussiert seien, urteilen die Wissenschaftler.
TH / red