Wie bringt man die häufig ungleichen digitalen Kompetenzen unterschiedlicher Generationen am Arbeitsplatz zusammen? Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Einstellungen der sogenannten "Digital Natives" und "Digital Immigrants" in Bezug auf moderne Technologien zwar annähern - es aber doch noch einige Unterschiede gibt, die die Integration von KI und anderen digitalen Tools erschweren.
Digital Natives, zu denen die Generationen Y (Millennials) und Z gehören, sind im digitalen Zeitalter aufgewachsen und nutzen Technologien selbstverständlich. Im Gegensatz dazu sind Digital Immigrants, bestehend aus der Generation X und den Babyboomern, erst im Erwachsenenalter mit digitalen Medien in Berührung gekommen. Diese Gruppe verfügt über mehr Erfahrung mit traditionellen Arbeitsmethoden, ist jedoch bereit, sich weiterzubilden und anzupassen.
Eine Studie der IT-Beratung Software Advice unter Angehörigen aller Generationsgruppen unterstreicht die zunehmende Bedeutung digitaler Tools am Arbeitsplatz. So sind 83 Prozent aller Befragten der Meinung, dass ihre berufliche Tätigkeiten und Fähigkeiten zunehmend von der Nutzung solcher Tools bestimmt werden. Insbesondere Millennials (88 %) erkennen die rasante Zunahme von Technologie im Arbeitsalltag. Doch das Interesse an diesen Technologien variiert stark zwischen den Generationen: Ältere Generationen haben sich oft an bewährte "analoge" Arbeitsweisen gewöhnt. Während 40 Prozent der Generation Z an digitalen Innovationen interessiert sind, sind es bei den Babyboomern nur 22 Prozent.
Die Studie zeigt auch, welche digitalen Tools bei den Mitarbeitern am gefragtesten sind. An erster Stelle stehen Tools für das Aufgabenmanagement (35 %), gefolgt von Kommunikationstools (29 %) und Tools für die Cybersicherheit (27 %). Die Bedürfnisse variieren auch je nach Arbeitsort: Während 71 Prozent der Generation Z und 62 Prozent der Millennials glauben, ihre Aufgaben vollständig remote erledigen zu können, ist eine Mehrheit der Generation X (57%) und der Babyboomer (67%) der Meinung, dass dies nicht möglich ist.
Als eines der zentralen Probleme kommt dazu, dass längst nicht alle Mitarbeiter die modernen Tools nutzen, die ihnen zur Verfügung gestellt werden. Diese Verweigerung wird von 35 Prozent der Babyboomer, 40 Prozent der Generation X, 41 Prozent der Millennials und 44 Prozent der Generation Z als größte Herausforderung angesehen. Als weitere Hindernisse für eine erfolgreiche digitale (Zusammen-) Arbeit werden in der Umfrage die Auswahl ineffizienter Tools durch das Management genannt und die kontinuierliche Einführung neuer Funktionen, die die Anpassung erschweren. Um Digital Immigrants dazu zu motivieren, digitale Anwendungen zu nutzen, sollten Unternehmen daher die Einführung neuer Technologien vereinfachen und den Lernprozess intensiver unterstützen, plädieren die Studienautoren.
Denn eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Integration digitaler Tools sei nach wie vor die Schulung der Mitarbeiter: Und auch 75 Prozent der Befragten würden es begrüßen, wenn ihr Arbeitgeber mehr Schulungen anbieten würde. Besonders groß ist dieser Wunsch bei der Generation Z (85 %). Zu den Erwartung an das Management gehören zudem eine Verbesserung der Kommunikation, warum bestimmte Tools benötigt werden und eine frühzeitige Einbeziehung der Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess.
red / PM