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Mehr Chancen für Ältere - die Lösung für den Fachkräftemangel?

XING Diversity-Studie 2024

13. August 2024

Der Fachkräftemangel bleibt trotz sinkender offener Stellen in Deutschland ein drängendes Problem. Eine aktuelle Umfrage von XING, durchgeführt von Appinio, zeigt, dass über die Hälfte der befragten Personen ab 50 Jahren sich vorstellen können, auch nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten. Die Studie zeigt ihre Motivationen und Wünsche - und welche Auswirkungen eine bessere Einbindung älterer Arbeitnehmer auf  den Arbeitsmarkt haben könnten.

Deutschland steht vor einer demografischen Herausforderung: Die Zahl der Beschäftigten wird bis 2035 täglich um mindestens 1.000 Personen sinken. Mehr Menschen gehen in Rente, als neue Arbeitskräfte nachrücken. Insbesondere das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge setzt die Volkswirtschaft unter Druck. Traditionelle Rentenmodelle reichen nicht mehr aus, um den Bedarf an Fachkräften zu decken. 

Die XING Diversity-Studie 2024 zeigt, dass 62 Prozent der Befragten sich gesundheitlich in der Lage fühlen, auch nach dem Rentenalter weiterzuarbeiten. Für 53 Prozent dieser Gruppe ist die Arbeit nicht nur eine Frage der Möglichkeit, sondern auch der Motivation. Diese Bereitschaft zur Weiterarbeit könnte ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Fachkräftemangel sein. Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei XING, betont: „In Zeiten des Fachkräftemangels ist es ökonomisch nicht rational, auf dieses Potenzial zu verzichten. Gerade in Engpassbranchen ist die Erfahrung, die ältere Beschäftigte mitbringen, unverzichtbar. Mit attraktiven Angeboten, wie z. B. flexiblen Arbeitszeitmodellen insbesondere für Ältere, können Unternehmen Engpässe abfedern und dadurch langfristig wettbewerbsfähig bleiben."

Unternehmen könnten von der Erfahrung und dem Wissen älterer Arbeitnehmer profitieren, insbesondere in Branchen mit akuter Fachkräftelücke. Flexible Arbeitszeitmodelle bieten eine attraktive Möglichkeit, ältere Mitarbeiter weiterhin in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Umfrage zeigt, dass viele Befragte eine reduzierte Arbeitszeit bevorzugen: 34 Prozent derjenigen, die weiterarbeiten möchten, fänden eine wöchentliche Arbeitszeit von 11 bis 20 Stunden ideal, während nur 12 Prozent sich für eine Vollzeitstelle entscheiden würden. 

Finanzielle Gründe sind nur ein Teil der Motivation, weiterzuarbeiten. Zwar geben 63 Prozent der Befragten an, aus finanziellen Erwägungen weiterarbeiten zu wollen, doch auch soziale und persönliche Gründe spielen eine bedeutende Rolle. 56 Prozent möchten den Kontakt mit Menschen aufrechterhalten, 42 Prozent können sich nicht vorstellen, in den Ruhestand zu gehen, ohne weiterhin beruflich aktiv zu sein, und 33 Prozent sehen in der Arbeit eine Möglichkeit zur Selbsterfüllung. 

Die Bereitschaft, über das gesetzliche Rentenalter hinaus zu arbeiten, spiegelt einen größeren gesellschaftlichen Trend wider. Studien zeigen, dass der Anteil der Berufstätigen zwischen 60 und 64 Jahren in den letzten zwei Jahrzehnten stark gestiegen ist. Dr. Julian Stahl betont, dass ein frühzeitiger Dialog mit diesen Arbeitsnehmerinnen und Arbeitnehmern über Weiterbeschäftigung und flexible Arbeitsmodelle entscheidend ist. Nur so könne es gelingen, den Fachkräftemangel zu mildern und gleichzeitig den Bedürfnissen älterer Arbeitnehmer gerecht zu werden.

red / PM

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