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"Die Älteren fallen wegen Vorurteilen schlicht durchs Raster"

Petra von Strombeck über Altersdiskriminierung

20. September 2024

Fachkräftemangel hin, Wirtschaftskrise her: Nicht alle Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer fühlen sich derzeit in deutschen Unternehmen wertgeschätzt, im Gegenteil: Besonders Angehörige der Generationen über 50 klagen über Benachteiligung bei der Jobvergabe und am Arbeitsplatz. Petra von Strombeck, CEO der New Work SE, thematisiert in einem Beitrag im aktuellen HIRE Recruiting-Magazin von XING* die Situation und zeigt mögliche Lösungsansätze. 

Laut der aktuellen XING Diversity-Studie haben fast ein Drittel der über 50-Jährigen Diskriminierung bei Bewerbungsverfahren erlebt, häufig von Führungskräften ausgehend. „Die Generationen Ü50 fallen schlicht und einfach wegen ihres Alters und der damit verbundenen Vorurteile durchs Raster“, so Petra von Strombeck: „Während Unternehmen mit immer neuen Angeboten versuchen, die Generation Z an sich zu binden, werden die Bedürfnisse der Generationen, die derzeit für einen Großteil der deutschen Wirtschaftsleistung verantwortlich sind, zu oft übersehen.“

Zusätzlich würden ältere Arbeitnehmer oft strukturell benachteiligt, indem ihnen Aufgaben unter ihrem Qualifikationsniveau übertragen werden. Für von Strombeck bezeichnet eine „alarmierende Situation“. Die Diskriminierung sei besonders besorgniserregend, da Menschen über 50 die zweitgrößte Gruppe der Erwerbstätigen in Deutschland darstellen. 

Von Strombeck betont, dass Unternehmen nicht nur die Bedürfnisse jüngerer Generationen berücksichtigen sollten, sondern auch älteren Mitarbeitenden mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. Diese Generationen tragen wesentlich zur deutschen Wirtschaftsleistung bei und könnten langfristig an Unternehmen gebunden werden, wenn die Bedingungen stimmen. 

Doch Vorurteile gegenüber älteren Arbeitnehmern, wie „mangelnde Dynamik“ oder „Überforderung mit der Digitalisierung“, führe dazu, dass viele erfahrene Fachkräfte ausgeschlossen werden, so von Strombeck weiter. Dabei verfügten sie „über einen enormen Erfahrungs- und Wissensschatz – nicht nur fachlich, sondern auch was die emotionale Intelligenz angeht. Das macht sie zu einem Gewinn für jede Unternehmenskultur“.

Ee gehe darum, die Altersvielfalt aktiv zu fördern, um von den langjährigen Erfahrungen und Netzwerken älterer Kollegen zu profitieren, so Petra von Strombeck: „Diversity heißt nicht nur, Menschen aus verschiedenen Kulturen an Bord zu haben, sondern auch, von unterschiedlichen Erfahrungen profitieren zu können. Und da haben die Älteren durchaus etwas vorzuweisen.“

Unternehmen sollten offen sein für neue Wege, um das Potenzial dieser Generationen besser zu nutzen. Geeignete Lösungen könnten flexiblere Arbeitsmodelle für ältere Arbeitnehmer sein, etwa  Teilzeitarbeit oder projektbasierte Beschäftigung: „Was spricht eigentlich dagegen, diejenigen, die bald in Rente gehen oder schon in Frührente sind, weiterhin in Teilzeit oder auf Projektbasis zu beschäftigen, wenn sie Lust darauf haben und es ihnen gesundheitlich möglich ist?“, so von Strombeck.

red

*Den vollständigen Beitrag von Petra von Strombeck und mehr Experten-Stimmen zum Thema Altersdiskriminierung gibt es im aktuellen HIRE Magazin von XING. Hier finden Personaler innovative Strategien, fachkundige Einblicke und unterhaltsame Geschichten direkt aus dem Recruiter-Alltag - und natürlich viele praktische Tipps für eine neue Art der Personalgewinnung. Hier geht es zum kostenlosen Download.

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