Vielfalt im Mittelstand – Machen statt reden! Wie kann Diversität in Unternehmen gelebt werden?
Der Arbeitgeberverband Region Braunschweig (AGV) vertritt mehr als 1000 Mitgliedsunternehmen in der Region Braunschweig-Wolfsburg und gibt in Hands-on Sessions einen Einblick darüber, was die Wirtschaft aktuell konkret bewegt. Tagtäglich ist das Team in Kontakt mit verschiedenen Unternehmensvertretern. In unzähligen Hintergrundgesprächen, bei Beratungsterminen oder in der Rechtsberatung wird deutlich, wie der Wandel der Arbeitswelt wirklich vonstatten geht und wie die Corona-Krise diesen nachhaltig beeinflusst. Als Think Tank hat der AGV bereits 2017 in Kooperation mit XING die NEW WORK Sessions in Wolfsburg veranstaltet und das Thema in den letzten Jahren nachhaltig durch eigene Formate und Großveranstaltungen weiter vertieft.
Die Region Braunschweig-Wolfsburg ist dabei exemplarisch für viele Standorte in Deutschland. Das industrielle Herz Norddeutschlands mit seinen vielen Zulieferern war schon vor der Corona-Krise unter Druck. Die Digitalisierung, KI und die Generation Y veränderten bereits klassische Industriearbeit und etablierte Geschäftsprozesse, der Einstieg in die Elektromobilität zwang viele Betriebe zum Umdenken. Die Corona-Krise wartete als Beschleuniger auf und lässt den Druck sowohl für Unternehmer als auch für Mitarbeiter immer weiter steigen. Doch was bedeutet das konkret? Welche Werte, Haltungen und Führungsstile sind gefragt, um den Wandel erfolgreich zu gestalten? Wie verändern sich Recruiting, Leadership und die Weiterbildung der eigenen Belegschaft? In welche Arbeitsräume zieht es kommende Generationen, wie kann man die Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller am Arbeitsplatz erhalten und wie passt das alles mit dem Arbeitsrecht zusammen und mit der Aufgabe eigene Geschäftsmodelle innovativ zu verändern, um überleben zu können? Und all das in einer Region, die trotz Transformation industrielles Herz Norddeutschlands bleiben will und NEW WORK nicht nur in Büroräumen, sondern auch in der Werkshalle gedacht werden muss.
Die NWXnow Hands-on Session am 29.04. wird moderiert von Cordula Miosga (Geschäftsführerin AGV Region Braunschweig e.V.). Dies sind ihre Gäste:
Martina Redlin-Rückert ist Geschäftsführerin des Alten- und Pflegeheims „Haus der helfenden Hände“ auf dem Rittergut Beienrode, welches zur Unternehmensgruppe der Evangelischen Stiftung Neuerkerode gehört. Seit 17 Jahren begleitet Frau Redlin-Rückert als Führungskraft mit ganzer Seele, Herz und Verstand Menschen, um deren individuelle Fähigkeiten, Interessen und Talente zu entdecken und entwickeln, mit anderen besser zusammen zu arbeiten und ihre Wirksamkeit zu erhöhen! Sowohl in den Niederlanden als auch intensiv in Wien ist ihr in diesem Zusammenhang die Mäeutik begegnet, deren Grundaussage ihren Führungsstil prägt. Ganz kurz: Es geht darum, den Menschen anzunehmen und als Ganzes zu sehen. Frau Redlin-Rückert glaubt fest daran, dass Führungskräfte den Unterschied machen, ob Menschen sich gern mit ihren Potenzialen und ihrem Engagement in ein Unternehmen einbringen oder nicht! Dabei sind ihr die unterschiedlichen Dimensionen von Vielfalt und ihre selbstverständliche Integration in den Arbeitsalltag ein großes Anliegen, im Haus der helfenden Hände wird daher aktiv auf unterschiedliche Lebensmodelle, Kulturen und Religionen Rücksicht genommen und Menschen mit Handicap werden Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten geboten.
Nils Bittner ist Vice President und Prokurist der BMA Automation GmbH. Der gelernte Wirtschaftsingenieur führt die Geschicke der BMA Tochtergesellschaft am Hauptsitz in Braunschweig. Vielfalt ist mit Mitarbeitern aus 27 Nationen bei der BMA gelebte Realität und firmeninterne Programme zur Förderung von Vielfalt stehen an der Tagesordnung. Für den ehrenamtlichen Richter am Sozialgericht ist es selbstredend, dass auf unterschiedliche Religionen und Kulturen Rücksicht genommen wird, so sind im Snackautomaten der BMA auch mal Gummibärchen Halal zu finden. Herr Bittner betont, dass gerade Diversität in der Werkshalle viele Vorteile mit sich bringen kann, so werden auch Menschen mit fehlenden Sprachkenntnissen, mit Handicap oder auch ohne Schulabschluss bei der BMA Bildungs- und Beschäftigungschancen ermöglicht, genauso wie Geflüchteten. Wie seine innere Haltung sowie seine Zusammenarbeit mit den internationalen Standorten der BMA zu Vielfalt im Mittelstand beiträgt, kann er anhand zahlreicher (interkultureller) Beispiele verdeutlichen.
Im Anschluss an die Hands-on Session haben Sie die Möglichkeit, beim Aftershow Networking mit den Talkgästen in den Austausch zu gehen.