Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine deutliche Mehrheit deutscher Führungskräfte dem Einsatz von KI auch als Unterstützung für Führungsaufgaben positiv gegenübersteht. Noch aber gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen der theoretischen Akzeptanz und der praktischen Anwendung:
Es ist längst mehr als ein Hype: Immer mehr Unternehmen aus nahezu allen Branchen setzen auf Tools mit Künstlicher Intelligenz, um Arbeitsabläufe zu optimieren. Aber hat die KI das Potenzial, auch Führung grundlegend zu verändern? Eine aktuelle Studie des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) aus Wiesbaden zeigt, dass Führungskräfte deutscher Unternehmen dem Einsatz von KI für Führungsaufgaben positiv gegenüberstehen. Zwar sind lediglich 2 Prozent der Befragten der Ansicht, dass KI-Systeme mittel- bis langfristig menschliche Führungskräfte vollständig ersetzen können. Aber eine beeindruckende Mehrheit von 93 Prozent der Managerinnen und Manager hierzulande ist überzeugt, dass KI ihnen in ihrer Arbeit signifikant helfen könne.
Die Befragten wurden unter anderem gefragt, wie sie die Vorteile von KI in der Führung einschätzen. 78 Prozent gaben an, dass KI ihnen helfen kann, Entscheidungen schneller und besser zu treffen. 66 Prozent sind überzeugt, dass KI ihnen dabei hilft, neue Geschäftschancen zu erkennen.
Trotz dieser hohen Akzeptanz gibt es aber noch eine deutliche Diskrepanz zwischen der theoretischen Akzeptanz und der praktischen Anwendung: Lediglich 12 Prozent der befragten Führungskräfte nutzen KI-Tools in ihrer Arbeitspraxis. Die Gründe für diese Diskrepanz sind vielfältig. Zum einen fehlt es in vielen Unternehmen noch an der entsprechenden Infrastruktur und an qualifiziertem Personal. Auch Kosten spielen bei der zurückhaltenden Einführung von KI-Modellen eine wichtige Rolle.
Die Ergebnisse der IFIDZ-Umfrage korrespondieren dabei mit neuen Zahlen aus den USA: Auch viele amerikanische Führungskräfte sind laut einer Studie der Online-Lernplattform "edX" der Meinung, dass KI ihnen einen großen Teil ihrer Arbeitslast abnehmen könnte. Exakt 49 Prozent der Befragten sehen durch KI-Programme eine kommende Arbeitserleichterung und Effizienzsteigerung.
Laut "edX" könnte KI besonders in der Planung und der Prognose für CEOs eine Unterstützung sein. "Die meisten C-Level-Führungskräfte erkennen, dass KI ihrem Unternehmen zugute kommen kann, versierte Führungskräfte wissen aber auch, dass KI sie ebenfalls in ihren eigenen Arbeiten unterstützen kann", sagt dazu Dan Schawbel, einer der Leiter der Studie.
Über 90 Prozent des C-Levels findet es außerdem wichtig, die eigenen Fähigkeiten mit KI-Programmen in den nächsten ein bis zwei Jahren zu verbessern. Während die meisten der Befragten den digitalen Umbrüchen optimistisch entgegensehen, fühlen sich manche aber trotzdem überfordert angesichts der Geschwindigkeit.
TH / red
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