Wenn das Unternehmen auch Homeoffice-Möglichkeiten anbietet, würden deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihren Arbeitstagen in der Firma auch längere Wege ins Büro in Kauf nehmen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen XING-Umfrage. Die Chancen für Firmen, dringend benötigte Frachkräfte für sich zu gewinnen, würden durch das Angebot eines flexiblen Arbeitsplatzes deutlich steigen, so die Studie weiter.
Über 600.000 Stellen sind laut Bundesagentur für Arbeit derzeit unbesetzt. Daher müssen Arbeitgeber – trotz Pandemie – attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, um Bewerberinnen und Bewerber für sich zu gewinnen. Eine einfache Maßnahme steht dabei auf der Wunschliste der Mehrheit ganz oben: So würde fast die Hälfte der potenziellen Jobsuchenden einen längeren Arbeitsweg in Kauf nehmen, wenn der neue Arbeitgeber neben Präsenzarbeit auch die regelmäßige Arbeit im Homeoffice ermöglicht.
„Flexible Arbeitsmodelle, bei denen Beschäftigte sowohl im Unternehmen als auch von zu Hause arbeiten dürfen, sollten heute Standard sein. Bewerberinnen und Bewerber erwarten von einem neuen Arbeitgeber, dass sie auch aus dem Homeoffice arbeiten dürfen. Wer das nach der Corona-Pandemie aufgibt, muss sich nicht wundern, wenn Bewerberinnen und Bewerber ausbleiben“, sagt Sabrina Zeplin, Geschäftsführerin bei XING.
Denn die Bereitschaft, für einen neuen Job umzuziehen, ist in Deutschland weiter gering. Aktuell sucht jeder Fünfte Berufstätige ausschließlich direkt im eigenen Wohnort nach einer Arbeitsstelle, wobei Frauen darauf im Schnitt mehr Wert legen als Männer. Mehr als ein Drittel der Befragten ist bereit, zur Arbeit zu pendeln, wobei zwischen Arbeitsplatz und Wohnort maximal 20 Kilometer liegen sollten. Und mehr als jeder Zweite kann sich nicht vorstellen, dauerhaft für eine neue Beschäftigung den Wohnort zu wechseln – so die Ergebnisse einer aktuellen XING Umfrage unter 1.000 Beschäftigten in Deutschland.
Sorge vor dem Jobwechsel: Ein Drittel der Befragten fürchtet nach einem Umzug soziale Isolation
Die Gründe hierfür sind vielfältig, vor allem, wenn Familie und Freunde im derzeitigen Wohnort ansässig sind. So fürchtet sich etwa ein Drittel der Befragten nach einem Umzug vor sozialer Isolation. Gefragt nach der eigenen Erfahrung, berichten 36 Prozent om Fehlen passender beruflicher Kontakte nach einem Wohnortwechsel und der Notwendigkeit, sich ein neues soziales und berufliches Netzwerk aufbauen zu müssen. Sabrina Zeplin: „Soziale Netzwerke wie XING können dabei helfen, einen Jobwechsel gut vorzubereiten und leichter im neuen Unternehmen und in der neuen Stadt anzukommen. Sei es, indem man leichter Kontakte knüpft und lokale Veranstaltungen entdeckt oder sich bereits vor dem Umzug ein Netzwerk aufbaut.“ Laut der Umfrage spielen daher für jeden Vierten (27%) auch soziale Netzwerke gerade nach einem Umzug eine besondere Rolle.
Berufliche Netzwerke gewinnen während Corona-Pandemie an Relevanz
Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) gibt an, dass ein berufliches soziales Netzwerk auch außerhalb ihres eigenen Unternehmens sehr wichtig für sie ist. Etwa ein Drittel stimmt zu, dass das eigene Netzwerk sie während der Corona-Krise sehr unterstützt hat. Und ähnlich viele Berufstätige sind seit Beginn der Krise aktiver bei der Vernetzung in sozialen Netzwerken geworden. Auch wenn 62 Prozent dabei nach wie vor den persönlichen Kontakt bevorzugen – sei es am neuen Arbeitsplatz oder in ortsansässigen (Sport-)Vereinen – pflegen 37 Prozent der Befragten ihre beruflichen Kontakte am liebsten online.
Über die Studie:
Im Rahmen einer Online-Befragung hat das Marktforschungsinstitut marketagent im Auftrag von XING im Februar 2021 1.000 Arbeitnehmer*innen in Deutschland und je 500 Beschäftigte in Österreich und in der Schweiz befragt.