Endorsement

Wechselbereitschaft weiter hoch, Führungskräfte mit Hausaufgaben

Studie zur Arbeitszufriedenheit 2023

11. August 2023

Happy, aber offen für was Neues: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland sind einer neuen Studie zufolge zufriedener denn je, doch viele von ihnen können sich trotzdem einen Jobwechsel vorstellen. Wir zeigen, welche Rolle Geld dabei spielt und worin Führungskräfte sich verbessern müssen.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland sind in ihrem Job glücklicher denn je. Das zeigt die "Arbeitszufriedenheitstudie 2023" des Personaldienstleisters Avantgarde Experts. Beachtliche 79 Prozent sind mit ihren Arbeitsbedingungen "eher zufrieden" bis "vollkommen zufrieden". Dieser Wert stellt einen neuen Rekord in der mittlerweile achtjährigen Geschichte der Umfrage dar und übertrifft sogar den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2019.

Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es allerdings ein überraschendes Ergebnis: Denn die Wechselbereitschaft der Beschäftigten ist gestiegen. Während 2022 noch 82 Prozent der Befragten einen kurzfristigen Jobwechsel ablehnten, schließen heute nur noch 62 Prozent einen Wechsel in den nächsten sechs Monaten aus. "Offenbar sind sich heute deutlich mehr Beschäftigte ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt bewusst. Während sich im Multikrisenjahr 2022 noch viele an einen sicheren Job klammerten, sind heute deutlich mehr offen für neue Jobangebote", sagt Philipp Riedel, Ceo von Avantgarde Experts.

Interessante Ergebnisse liefert die Studie auch bei der Gehaltsfrage. Mit 62 Prozent ist das Gehalt wie in den Jahren davor mit Abstand der meist genannte Punkt mit positivem Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit. Und auch die Relevanz des Gehalts für die (kurzfristige) Abwendung einer Kündigung hat deutlich zugenommen:. Für 52 Prozent der wechselwilligen Arbeitnehmer wäre ein höheres Gehalt ein Grund, an der aktuellen Stelle zu bleiben. Auch dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Aber auch wenn das Gehalt als "Bindungsfaktor" scheinbar gesetzt sei, betont Philipp Riedel, dass eine "langfristige Bindungswirkung durch ein höheres Gehalt fraglich" ist. Immerhin würden sich selbst 50 Prozent derjenigen, die derzeit keinen neuen Job suchen, durch mehr Geld zu einem Wechsel bewegen lassen.

Die Studie zeigt noch weitere, durchaus positive Tendenzen in deutschen Unternehmen auf. So bewerten etwa 58 Prozent der Befragten die Möglichkeiten zum flexiblen Arbeiten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei ihrem Arbeitgeber als gut bis sehr gut. Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen die Unternehmen nachbessern müssen, vor allem beim "Erkennen und Berücksichtigen der Bedürfnisse der Beschäftigten".

Denn dies sei ein weiterer, mitentscheidender Punkt bei der Loyalität zu einem Unternehmer, betonte Riedel: die Notwendigkeit für Führungskräfte, mehr Empathie zu zeigen und ein echtes Interesse an ihren Mitarbeitern als Menschen zu entwickeln. Schließlich sei Empathie die von den Befragten am meisten gewünschte Eigenschaft einer Führungskraft, hier müssten Deutschlands Entscheider deutlich besser werden, so die Autoren der Studie. Denn so steige die Chance, Mitarbeiter richtig einzusetzen und im Unternehmen zu halten, immens.

red


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