Endorsement

Trotz Krise: Die Deutschen wollen weniger arbeiten

XING Arbeitsmarktreport 2025 mit überraschenden Ergebnissen

1. September 2025

Auch wenn die wirtschaftliche Lage nicht rosig ist, der Fachkräftemangel viele Unternehmen immens belastet und aus der Politik Aufforderungen nach größeren Anstrengungen kommen: Eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten hierzulande lehnt Mehrarbeit ab. Der aktuelle XING Arbeitsmarktreport zeigt, wofür sich die Deutschen kürzere Arbeitszeiten wünschen. 

Stress, fehlende Zeit für sich selbst, Care-Arbeit und soziale Kontakte zählen zu den häufigsten Gründen, warum Beschäftigte in Deutschland Mehrarbeit ablehnen oder ihre Arbeitszeit reduzieren wollen. 65 Prozent der Befragten nennen Überlastung als Hauptgrund gegen zusätzliche Stunden im Job, 55 Prozent wünschen sich mehr Raum für persönliche Aktivitäten, 47 Prozent geben an, mehr Zeit für familiäre Sorgearbeit zu benötigen. Das geht aus dem neuen XING Arbeitsmarktreport 2025* hervor, für den das Marktforschungsinstitut Appinio im Auftrag des Job-Netzwerks 2.000 Beschäftigte in Deutschland befragt hat.

Die Ergebnisse der Umfrage überraschen, in Zeiten von wirtschaftlicher Krise und Fachkräftemangel. Probleme, die die meisten Beschäftigten durchaus wahrnehmen und im eigenen Berufsalltag auch unmittelbar erleben. 38 Prozent berichten von Problemen bei der Personalbesetzung, 30 Prozent von erhöhter Arbeitsbelastung und gestiegenem Stressniveau. 27 Prozent beobachten eine schlechtere Stimmung im Team, 25 Prozent sehen eine nachlassende Qualität der Arbeit, und 20 Prozent befürchten ein erhöhtes Risiko für Burnout. 

Auch auf solchen Gründen würden 67 Prozent der Befragten gerne weniger arbeiten. Besonders deutlich wird dieser Wunsch bei den 25- bis 34-Jährigen, von denen 74 Prozent eine Verkürzung ihrer Arbeitszeit anstreben. In der Altersgruppe 55 bis 65 Jahre sind es hingegen 58 Prozent. Auch die Ablehnung gegenüber Mehrarbeit ist weit verbreitet: 60 Prozent der Beschäftigten möchten keine zusätzlichen Stunden leisten – bei den über 55-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 67 Prozent.

Geld bleibt stärkster Anreiz – aber nicht der einzige

Finanzielle Gründe sind für viele ausschlaggebend, bei der aktuellen Arbeitszeit zu bleiben. 59 Prozent derjenigen, die nicht weniger arbeiten möchten, nennen monetäre Motive, 56 Prozent den Spaß an der Arbeit. Bei denen, die sich vorstellen können, mehr zu arbeiten, steht das Gehalt mit 69 Prozent ebenfalls an erster Stelle, gefolgt von Freude an der Tätigkeit (42 %). Auch konkrete Anreize für freiwillige Mehrarbeit wurden abgefragt. Bonuszahlungen (49 %), überproportionale Gehaltserhöhungen (46 %), zusätzliche Urlaubstage (45 %) und steuerliche Vorteile (36 %) rangieren ganz oben auf der Liste.

Allerdings berichten nur 13 Prozent der Befragten, dass ihr Arbeitgeber aktiv Maßnahmen ergreift, um solche Mehrleistungen zu initiieren oder auch um bestehende Mitarbeiter zu halten. „Es gibt hier ganz klaren Handlungsdruck“, sagt Thomas Kindler, Managing Director von XING. „Viele Menschen sind bereit, mehr zu leisten, wenn man ihnen die richtigen Anreize bietet.“ Und: „Spaß an der Arbeit ist für viele Menschen genauso wichtig wie Geld.“

red

*Der XING Arbeitsmarktreport 2025 basiert auf einer Online-Befragung von 2.000 Angestellten in Deutschland durch das Marktforschungsinstitut Appinio im Juli 2025. Mehr Zahlen und Hingtergründe, sowie die Arbeitsmarktreports zu Österreich und der Schweiz gibt es unter diesem Link.


Kontakt 

Hast Du Fragen oder wolltest mehr wissen? Wir sind für Dich da!
 

Kontakt aufnehmen

 


NWX Newsletter 

Was Du über Arbeit und Zukunft wissen möchtest. Alle 14 Tage.
 

Jetzt anmelden

 

NWX Newsletter abonnieren!