Sie sind hochqualifiziert, begehrt - und anspruchsvoll. Eine XING-Analyse belegt, dass die „Generation Z“ viele neue Anforderungen und Wünsche an ihre Arbeit stellt. Unternehmen müssen sich auf eine deutlich veränderte Talente-Landschaft einstellen.
Sie sind zwar nach dem letzten Buchstaben im Alphabet benannt, doch in vielen Punkten des Arbeitslebens liegen die jungen Frauen und Männer der „Generation Z“ ganz weit vorne. So liegt der Anteil der Jobwechselwilligen unter den bereits Berufstätigen in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen bei knapp 50 Prozent, 14 Prozent sind sogar aktiv auf Stellensuche - und damit mehr als doppelt so viele wie der Durchschnitt der anderen Generationen. Wie unterschiedlich überdies die Einstellung der „GenZ“ in punkto Arbeit und Leben ist, darüber geben zwei forsa-Studien im Auftrag von XING sowie der Recruitingmarke onlyfy by XING Aufschluss*. Die Analysen, die die Grundlagen des "XING Generationen-Check 2023" bilden, belegen nachdrücklich, was den Beschäftigten dieser Generation wichtig ist und sie motiviert, bei einem Unternehmen zu bleiben oder sich anderweitig umzuschauen.
Jüngere Beschäftigte sind insgesamt deutlich offener für neue Jobs als ältere Berufstätige
„Für die GenZ stehen Flexibilität und Agilität ganz oben auf der Agenda. Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben. In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt als die illoyalsten Jobber aller Zeiten“, sagt Dr. Julian Stahl, XING Arbeitsmarktexperte. „Die Generation ist hochqualifiziert, dynamisch und wechselwillig – Mitarbeiterbindung und strategisches Recruiting werden damit für Unternehmen wichtiger denn je. Denn schon 2030 wird die Generation Z zusammen mit den heutigen Millenials eine der wichtigsten Gruppen am Arbeitsmarkt sein“, so Stahl weiter.
Gehalt und Stress wichtigste Auslöser für Wechselwunsch
Was aber genau macht nun die Generation Z bereit für einen oft auch kurzfristigen Jobwechsel? Bei den dafür bestimmenden Faktoren rangieren ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 % der Wechselbereiten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 % der Wechselbereiten) an den führenden Positionen. Aber auch die Führungskultur in ihrem Unternehmen spielt für jüngere Beschäftigte eine Rolle: Ein knappes Drittel gibt an, wegen Unzufriedenheit mit ihrer Führung einen Wechsel in Betracht zu ziehen.
Und mit welchen Kriterien kann ein potenziell neuer Arbeitgeber bei jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern punkten? Nun, für alle Befragte der Generation Z steht eine flexible Arbeitszeiteinteilung (74 %) ganz oben auf der Wunschliste. Sie ist für diese Generation damit deutlich wichtiger als für andere Altersgruppen (30–49 Jahre: 67 %, 50+: 62 %). Dicht dahinter folgt das höhere Gehalt (72 %), das generell für die Jüngeren eine zentrale Rolle spielt. Die weiteren Plätze im Ranking der positiven Unternehmensleistungen belegen der gute Zusammenhalt im Team (68 %) und bei deutlich über der Hälfte der Befragten (58 %) auch der Wunsch nach einem sinnerfüllenden Job.
GenZ als Treiber neuer Arbeitsformen: Homeoffice, Workation und Co.
Was können Unternehmen jungen Beschäftigen darüber hinaus bieten, um im Kampf um Talente wettbewerbsfähig zu bleiben? Auf die Frage nach zusätzlichen Benefits, durch die Arbeitgeber attraktiver werden, steht der Wunsch nach der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich oben: 82 Prozent der Beschäftigten innerhalb der GenZ finden die Idee gut. Arbeiten im Homeoffice ist in dieser Altersgruppe mit 66 Prozent am relevantesten. Und rund ein Drittel freut sich über die Möglichkeit eines Sabbaticals, ein Viertel könnte sich eine Workation vorstellen.
Ein Ergebnis der XING-Analysen überrascht ein wenig: Denn gegen landläufiger Meinung blicken die jüngeren Generationen grundsätzlich positiv auf ihre berufliche Zukunft. Rund zwei Drittel (65 Prozent der 18–25-Jährigen, 66 Prozent der 26–35-Jährigen) machen sich keine Sorgen, wenn es um ihre berufliche Entwicklung geht. Auch die Corona-Pandemie hat in punkto Zufriedenheit keine negativen Auswirkungen auf die jüngeren Beschäftigten gehabt – ganz im Gegenteil. Während insgesamt 29 Prozent der Deutschen mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation viel oder etwas zufriedener sind als vor Corona, liegt der Wert bei der Generation Z bei 35 Prozent.
„Um diese Zufriedenheit auch langfristig zu fördern, sind vor allem Unternehmen gefragt“, erklärt XING Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl und führt weiter aus: „Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut. Unternehmen müssen versuchen, die Bedürfnisse junger Beschäftigter besser zu verstehen und sich überlegen, wie sie für sie eine passende Unternehmenskultur schaffen. Wer nicht über Benefits wie Homeoffice, Workation oder Sabbatical nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen“.
*Die XING Generationen-Auswertung wurde auf Basis von zwei aktuellen forsa-Studien im Auftrag von XING und der Schwestermarke onlyfy by XING durchgeführt.
Event-Tipp: Die Frage, welche Wünsche und Anforderungen die Angehörigen der jungen. Arbeitnehmergenerationen haben, wird auch eines der zentralen Themen der NWX23 sein, unseres großen Events zur Zukunft der Arbeit am 14. Juni in Hamburg. Recruitingexperten und Arbeitsmarktforscher diskutieren darüber, wie Unternehmen die begehrten jungen Fachkräfte für sich gewinnen und langfristig halten können. Mehr Infos zum NWX23-Programm und attraktive Ticketangebote gibt es bei Klick auf das Banner.