Frust über mangelhafte Teamkultur, niedriges Gehalt oder Überstunden: Die aktuelle XING Studie "Hätte ich's doch gleich gewusst" zeigt, warum so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland frühzeitig ihre Jobs kündigen.
Noch vor wenigen Jahren war die Loyalität der Deutschen zu ihrem Arbeitgeber fast unzerbrechlich. Diese Zeiten sind vorbei. Mittlerweile sind frühzeitige Kündigungen hierzulande keine Seltenheit mehr, im Gegenteil: Jeder zweite Deutsche hat aus Unzufriedenheit in seinem neuen Job seine gerade angetretene Stelle bereits in der Probezeit oder im ersten Jahr gekündigt. Eine aktuelle Studie von XING im Zusammenarbeit mit der Meinungsforschungsagentur Apponio* ergab, dass Männer (52 Prozent) diesen Schritt tendenziell häufiger gehen als Frauen (48 Prozent). Vor allem bei der Generation Y ist die Unzufriedenheit besonders ausgeprägt - 58 Prozent von ihnen haben in den ersten 12 Monaten gekündigt, das sind mehr als in jeder anderen Altersgruppe. Die Studie legt nahe, dass jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Entscheidung zur Beendigung eines neuen Arbeitsverhältnisses schneller treffen als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen.
Die Hauptgründe für eine vorzeitige Kündigung sind ein als zu niedrig empfundenes Gehalt, Schwierigkeiten mit den Führungskräften und eine unpassende Teamkultur. Weitere Faktoren sind Unzufriedenheit mit den übertragenen Aufgaben, zu viel Stress und zu viele Überstunden. Oft sei es ein Mix aus verschiedenen Gründen, der zur Kündigung führe, betont Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl von XING.
Bemerkenswert ist, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Kündigungsgründen gibt: Während für Männer in erster Linie das Gehalt ein Problem darstellt, sind es bei Frauen häufig die zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem mit dem Vorgesetzten, oder die Kultur im Team. Auch zwischen den Generationen gibt es Unterschiede: Im Vergleich zu den Babyboomern legen jüngere Arbeitnehmer, insbesondere die Generation Z, mehr Wert auf das Gehalt und die Teamkultur.
Die meisten Arbeitnehmer bereuen ihre Entscheidung, frühzeitig eine neue Stelle zu verlassen, nicht: Rund 80 Prozent der Befragten sind überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Frauen sind sich hier noch sicherer als Männer. Darüber hinaus geben 91 Prozent der Befragten an, dass sie in ihrer neuen Position zufriedener sind als zuvor.
Ein solches Kündigungsverhalten birgt für alle Seiten auch einige Herausforderungen: Ein wiederholter Recruiting- und Onboarding-Prozess ist sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber mit erheblichem Kosten- und Zeitaufwand verbunden. Stahl weist auf die wirtschaftlichen Verluste durch Fehlbesetzungen hin und betont, wie wichtig es ist, die Erwartungen der Jobsuchenden klar zu kommunizieren: „Je konkreter Job-Suchende wissen und vor allem auch kommunizieren, was ihnen bei einem potenziellen Arbeitgeber wichtig ist, desto besser passen sie mit ihren Vorstellungen sowohl fachlich als auch kulturell zusammen**."
PM / Thorben Hansen
*Für die XING Studie zur frühzeitigen Kündigung befragte Appinio im Juli 2023 insgesamt 1.000 Berufstätige in Voll- oder Teilzeit, Personen in Umschulung und vorübergehend Arbeitslose sowie Arbeitssuchende ab 18 Jahren in Deutschland im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage.
**Die neue personalisierte Stellensuche auf XING bietet ab sofort mit der neuen Funktion „Stellenwünsche“ die Möglichkeit, noch gezielter zu spezifizieren, was einem bei einem potenziellen Arbeitgeber oder einer neuen Stelle wichtig ist. Zur Auswahl stehen verschiedene Optionen wie Gehaltsvorstellungen, bevorzugte Arbeitgeber, wöchentliche Arbeitszeit und vieles mehr. Aktive Jobsuchende erhöhen damit ihre Chance, passende Stellenempfehlungen direkt im Jobnetzwerk ausgespielt zu bekommen, um bis zu 70 Prozent. Auch passive Jobsuchende profitieren von der neuen Funktion: Sie werden von den mehr als 20.000 Recruitern auf der Plattform noch besser gefunden und erhalten von diesen noch schneller passende Jobangebote.
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