Endorsement

„Wir fokussieren uns ganz auf die Marken XING und kununu”

Frank Hassler, CCO der New Work SE, über die Neuausrichtung des B2B-Geschäftes des Unternehmens

12. Februar 2024

 Im Januar 2024 hat die New Work SE verkündet, dass das Unternehmen mit einer neuen Organisations- und Kostenstruktur in die Zukunft gehen wird und die beiden Marken XING und kununu dabei im Fokus stehen. Im Interview mit dem NWX Magazin erläutert Vorstandsmitglied Frank Hassler, was genau mit dem B2B-Geschäft passiert und warum er das Unternehmen Ende des Jahres verlassen wird. 

NWX Magazin: Frank, Ihr habt mitgeteilt, dass Du zum Ende des Jahres als Vorstand der NWSE ausscheiden wirst. Was sind die Gründe dafür? 

Frank Hassler: Wir sind dabei, die New Work SE neu zu gestalten. Das ist nötig, da die Situation eine ganz andere ist als etwa noch vor zwei Jahren. Damals boomte der Recruitingmarkt, wir hatten verschiedene Marken, deren Angebote wir für die Zielgruppe der Personaler unter der neuen Marke onlyfy by XING gebündelt haben. Anfang dieses Jahres mussten wir, wie viele andere Unternehmen auch, bekanntgeben, dass wir uns künftig stärker fokussieren werden, die Anzahl unserer Marken reduzieren, und auch signifikant Stellen abbauen. Im Zuge dessen haben wir beschlossen, uns ganz auf die beiden zentralen Marken XING und kununu zu fokussieren. Um das konsequent zu Ende zu denken, habe ich mich dafür eingesetzt, dass es in dieser neuen Struktur keine zentrale Vertriebseinheit mehr gibt, sondern kununu und XING künftig ihre eigene Vertriebsmannschaft haben. Denn die enge Verzahnung der Privat- und Geschäftskundensegmente macht uns flexibel, ermöglicht eine ganzheitliche Steuerung und macht unsere Produkte für unsere Kunden noch besser. Das ist der richtige Weg für uns und unsere Kunden – auch wenn das zur Folge hat, dass meine Rolle in der jetzigen Form nicht mehr notwendig ist.  

Wird die Marke onlyfy by XING eingestellt? 

Hassler: onlyfy wird weiterhin als Produktmarke für die Bewerbermanagement-Software geführt und auch die weiteren HR-Lösungen bleiben bestehen bzw. werden laufend weiterentwickelt. Der Unternehmensbereich onlyfy by XING wird nach der gerade beschriebenen Transformation nicht mehr existieren.  
 
Was bedeutet das für die Kunden? 

Hassler: Zunächst ändert sich für unsere Kunden nichts. Es ist nicht auszuschließen, dass sich im Jahresverlauf vereinzelt Gesprächspartner ändern mögen, aber unsere Angebote, Serviceleistungen und unsere Produkte bleiben bestehen. Durch die neue Struktur und die integrierten Teams haben wir den Anspruch, die Leistungen für unsere Kunden zu verbessern.   

Was sind die Gründe dafür, die Marke onlyfy by XING wurde doch erst vor rund einem Jahr gelauncht? 

Hassler: Entscheidungen, die in der Vergangenheit richtig waren, sind es nicht automatisch auch in der Gegenwart. Anfang 2022 boomte der Markt für Recruiting-Lösungen, wir verzeichneten Umsatzzuwächse von mehr als 20 Prozent im B2B-Bereich. Mit mehr Marken im Portfolio war die Bündelung aller Vertriebsbereiche unter einer dedizierten B2B-Marke onlyfy by XING der damals richtige Schritt, und das starke Umsatzwachstum ermöglichte die nötige Investition in die neue Marke. Die Zeiten haben sich aber geändert. Seit 2023 ist der Markt unter enormem Druck, wir haben eine Rezession, einen deutlichen Rückgang der offenen Stellen und Einstellungsstops sowie Entlassungen in vielen Bereichen der Wirtschaft. Wir spüren das insbesondere im Neugeschäft und an den Wachstumsraten. 

Wir haben uns viel vorgenommen: XING repositionieren, den Wachstumspfad von kununu weiter ausbauen sowie die neue B2B-Marke aufbauen. Das wäre mit den damaligen B2B-Erlösen kein Problem gewesen. Unter den heutigen Bedingungen ist der Fokus auf die Marken XING und kununu der richtige Schritt.  

Du sagst, das Neugeschäft ist unter Druck. Kannst Du dazu ein wenig mehr sagen? 

Hassler: Angesichts zahlreicher anderer Herausforderungen ist für viele Unternehmen der Fachkräftemangel gerade nicht das allerdringlichste Problem. Deshalb schieben sie eigentlich notwendige Investitionen in die Zukunft. Ich bin davon überzeugt, dass sich das auch wieder ändern wird, denn der demographische Trend ist eindeutig. Doch die aktuelle Zurückhaltung spüren wir naturgemäß im Neugeschäft. Gleichzeitig wachsen wir trotzdem weiter und hatten 2023 unser bislang stärkstes Jahr im B2B-Geschäft.  

Kannst Du ein wenig mehr erläutern, welche Rolle künftig die beiden Marken XING und kununu spielen werden? 

Hassler: Die beiden starken B2C-Marken der New Work SE, XING und kununu, werden als Marktplätze fungieren, auf denen einerseits Individuen alles rund um das Thema Jobs bis hin zum neuen Arbeitgeber finden, andererseits Unternehmenskunden der optimale Zugang zu Talenten über unsere Recruiting- und Employer-Branding-Produkte geboten wird. 

Wird es eine Nachfolge geben, bzw. welches Vorstandsmitglied wird den Salesbereich bei der New Work SE künftig verantworten? 

Hassler: Die beiden Marken mit den Geschäftsführern Nina Zimmermann (kununu) und Thomas Kindler (XING) samt ihrer Sales-Verantwortlichen berichten an unsere CEO Petra von Strombeck. Dadurch verkleinert sich der Vorstand entsprechend um meine Funktion. Ich bin aber noch nicht aus der Welt. Der anstehende Umbau ist ein großes Unterfangen. Ich werde darum in den kommenden Monaten dabei helfen, den Übergang in die neue Organisationsstruktur bestmöglich und reibungslos zu gestalten. Bis Ende dieses Jahres bleibe ich darum an Bord.  

red


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