Frauen sind im Job unzufriedener als Männer – und das hat strukturelle Gründe. Wiebke Ankersen, Geschäftsführerin der AllBright Stiftung, erklärt, warum Unternehmen noch immer nach männlichen Karrieremodellen funktionieren, was sie von Schweden lernen können und warum Frauen gut daran tun, ihren Arbeitgeber notfalls zu wechseln. Ein Gespräch über faire Chancen, sinnvolle Flexibilität und die richtige Partnerwahl.
Es ist ein Schritt vorwärts, aber noch ein langer Weg: Eine aktuelle Studie der Allbright Stiftung zeigt zwar, dass Frauen in den Vorständen der größten börsennotierten deutschen Unternehmen langsam, aber stetig vorankommen. Doch trotz des Anstiegs von Frauen in Führungspositionen bleibt der Gesamtanteil noch deutlich unter den Erwartungen.
Hinter dem Begriff "Empowerment" steht eine Methode der Unternehmensführung, welche die Arbeitskultur revolutionieren will. Sie bricht traditionelle Hierarchien und starre Strukturen und zielt darauf ab, jedem Einzelnen mehr Autonomie, Verantwortung und persönliche Entwicklung zu ermöglichen. Transformationsexpertin Marion Willems erklärt, wie Empowerment die Beziehung zwischen Mitarbeitern und Führungskräften neu definiert, Kreativität und Innovation fördert und zu einer produktiveren und zufriedeneren Belegschaft führt.
Vera Schneevoigt* ist Chief Digital Officer (CDO) bei Bosch Building Technologies und leitet die Entwicklungsabteilung des Geschäftsbereichs Gebäudetechnik. Sie ist gefragte Expertin, wenn es um IoT, Industrie 4.0 und digitale Transformation geht. Im Interview mit dem NWX Magazin erklärt Vera Schneevoigt , warum wir neue Nutzungskonzepte für Gebäude brauchen, wie uns mehr Selbstverantwortung in der Arbeitswelt voranbringt - und wieso Frauen New Work als Chance für ihren Einstieg in digitale Berufe begreifen sollten.
Die Spitzenpositionen öffentlicher Unternehmen bleiben wie in der Privatwirtschaft weiterhin fest in den Händen von Männern – Frauen sind dort nach wie vor deutlich unterrepräsentiert und auch die Entwicklung stagniert. Im bundesweiten Schnitt ist erstmals seit Studienbeginn 2018 ein marginaler Rückgang von 0,2 Prozentpunkten bei Frauen in Top-Managementpositionen öffentlicher Unternehmen zu verzeichnen. Allerdings sind die Entwicklungsunterschiede im Städtevergleich weiter erheblich. Wie im Vorjahr wurden vakante Top-Managementpositionen häufiger mit Männern neu besetzt; nur bei 13,8 Prozent kam es bei einer zuvor männlich besetzten Position zu einem Wechsel zu einer Frau. Dies geht aus der Studie “Repräsentation von Frauen im Top-Management öffentlicher Unternehmen: Ein deutschlandweiter Städtevergleich” der Zeppelin Universität (ZU) in Kooperation mit der Personalberatung zfm hervor.
Der Weltfrauentag am 8.März ist nicht nur ein Grund zum Feiern: Denn obwohl die berechtigten Wünsche von Frauen nach mehr Anerkennung im Beruf und Privatleben immer mehr Gehör finden, hapert es bei der Umsetzung noch an vielen Stellen: Viele Karrierewege sind nach wie vor verbaut, Gehaltsgleichheit gibt es nahezu überhaupt noch nicht und die Corona-Pandemie hat alte Rollenbilder (Mann geht arbeiten, Frau hütet Kinder) wieder verstärkt. Da ist jede Initiative willkommen, die an diesem Zustand ernsthaft etwas ändern will. Auch die Deutsche Bahn hat sich auf die Fahne geschrieben, den Frauenanteil im Konzern und auch in Führungspositionen deutlich zu erhöhen.