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Jobs der Zukunft: Der Mensch bleibt (fast) unverzichtbar

Studie zu Berufsperspektiven

18. August 2021

Menschliche Arbeit wird durch die Digitalisierung nicht überflüssig, im Gegenteil. Auch Technologien wie KI, Robotics und Data Analytics können Tätigkeiten, die ein berufstätiger Mensch in seiner täglichen Arbeitszeit verrichtet, nicht ersetzen. Das ist eines der Ergebnisse der Deloitte-Studie „Jobs der Zukunft“, die eine Vorhersage bis ins Jahr 2035 wagt. Sie zeigt, in wie vielen Bereichen der Mensch weiterhin unverzichtbar bleibt, trotz aller Veränderungen durch Technologien, der Globalisierung, aber auch Nachfrageänderungen auf den Märkten. Und laut Analyse werden sogar mehr neue Jobs geschaffen als technologiebedingt wegfallen.

„Überall dort, wo es auf Interaktion mit anderen, auf Empathie und Kreativität ankommt, werden auch künftig Menschen gebraucht. Das gilt insbesondere für das Gesundheitswesen sowie Lehre und Ausbildung, aber auch für das Management in vielen Bereichen“, erklärt Dr. Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte. „Die Nachfrage nach den entsprechenden Tätigkeiten wird in den nächsten Jahren steigen. Die Jobs der Zukunft zeichnen sich durch zwischenmenschliche Kommunikation und Teamfähigkeit aus.“

Wachstumsbereiche Gesundheit, Lehre, Management

Besonders großes Zukunftspotenzial hat das Berufsfeld Gesundheit, das bereits heute eine hohe Nachfrage nach Personal verzeichnet - und eine geringe Ersetzbarkeit der Tätigkeiten. Die Deloitte-Studie prognostiziert dort ein Stellenplus von rund 759.000 (+26 Prozent). Auch Lehre und Ausbildung mit über einer halben Million neuen Arbeitsplätzen (+20 Prozent) sowie der Bereich „Unternehmensführung und -organisation, Recht und Verwaltung“ mit 427.000 zusätzlichen Stellen (+9 Prozent) bieten gute Perspektiven.

Das Ende der Routine

Doch welche Entwicklungen gibt es in jenen Berufsfeldern, in denen zumindest viele Teilbereiche automatisiert werden? Gerade Routineaufgaben lassen sich leicht von Technologien erbringen, so die Studie. Dementsprechend werde der Routineanteil in den Jobs der Zukunft nur halb so groß wie in anderen Berufsgruppen ausfallen. Wichtiger werden dagegen in diesen Berufe  vor allen Dingen interaktive und analytische Tätigkeiten wie die Patienten- und Kundeninteraktion oder Projektplanung. Darum, so die Wissenschaftler, seien Affinität für zwischenmenschliche Kommunikation sowie kreatives und strategisches Denken Fähigkeiten, die man für die Jobs der Zukunft mitbringen sollte. Vor allem Spezialisten und Experten werden gefragt sein: Die Zukunftsjobs bestünden mindestens zur Hälfte aus Berufen, die eine akademische Qualifikation erfordern.

Auch wenn Automatisierungstechnologien den Menschen nicht ersetzen können, spielen sie künftig eine zentrale Rolle. Sie werden im Durchschnitt rund 35 Prozent der jetzt noch von Menschen erbrachten Arbeitszeit bzw. der entsprechenden Tätigkeiten übernehmen und den Menschen so unterstützen können. Den größten Einfluss unter sechs betrachteten Technologien haben dabei Robotics und Data Analytics. Von den 35 Prozent werden laut Studie die Robotics-Technologien rund die Hälfte erledigt werden, durch Data Analytics circa acht Prozent der automatisierbaren Aufgaben.

„Es zeigt sich: Das Automatisierungspotenzial digitaler Technologien wird überkompensiert", sagt Nicolai Andersen, Managing Partner Consulting bei Deloitte. Unter dem Strich entstünden also mehr Arbeitsplätze als durch Automatisierung wegfallen. Dennoch werde es große strukturelle Änderungen geben – mit mehr fachlicher Spezialisierung und einer gesteigerten Bedeutung von Kommunikation, so Andersen weiter: "Generell hängt der zu erwartende Einfluss der Automatisierung vom jeweiligen Beruf, der Branche und den Fähigkeiten ab. Eine der interessantesten Fragen wird sein, wie sich einzelne Berufsbilder durch eine andere Schwerpunktsetzung gewissermaßen ‚neu erfinden‘.“

Und dies sind die fünf Hauptthesen der Studie:

1. Die Jobs der Zukunft erfordern Interaktion mit anderen Menschen sowie Empathie – und sind nur gering automatisierbar

65 Prozent der Arbeitszeit in den betrachteten Berufen können nicht durch Technologie ersetzt werden. Viele der nicht-ersetzbaren Tätigkeiten sind durch einen hohen Grad an menschlichen Interaktionen und Empathie charakterisiert und dürften in Zukunft auch stärker nachgefragt werden.

2. Das Wachstum der Jobs der Zukunft dürfte die Arbeitsplatzverluste überkompensieren

Die Studie zeigt, dass die Zahl der Jobs, die wenig automatisierbar und stärker nachgefragt werden und damit Jobs der Zukunft sind, stärker wachsen dürfte als die Zahl der Jobs, die durch Automatisierung wegfallen. Netto dürfte es zu einem Zuwachs von 1,3 Millionen Jobs kommen.

3. Der Zuwachs an Jobs findet vor allem bei Gesundheits-, Bildungs- und Managementberufen statt

Die Zahl der Gesundheitsberufe dürfte bis 2035 um 26 Prozent zunehmen, während lehrende und ausbildende Berufe um 20 Prozent wachsen.

4. Robotics und Data Analytics sind die Schlüsseltechnologien mit dem größten Impact

Robotics und Data Analytics sind die Technologien mit den größten Auswirkungen auf die Berufswelt von morgen und treiben die Automatisierung. Von den insgesamt 35 Prozent der Arbeitszeit, die durch Technologie ersetzt werden können, entfällt fast die Hälfte auf Robotics, etwas weniger als ein Viertel auf Data Analytics.

5. Die Tätigkeiten von morgen – weniger Routine, mehr analytisches Denken und menschliche Interaktion

Automatisierung betrifft vor allem Routinetätigkeiten, die nach denselben Mustern verlaufen. Die Jobs der Zukunft sind dagegen wissensintensiv und erfordern Spezialisierung, Kreativität und analytische Fähigkeiten.

 


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