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Das sollten wir wissen, wenn die KI Gefühle bekommt

Buchbesprechung "Menschenversteher" von Kenza Ait Si Abbou

27. Juli 2023

"Menschenversteher - Wie Emotionale Künstliche Intelligenz unseren Alltag erobert" von Kenza Ait Si Abbou* ist eine spannende Lektüre für alle, die sich für die immer stärker werdende Präsenz der Künstlichen Intelligenz (KI) in unserem Leben und Beruf interessieren. Die deutsch-marokkanische Ingenieurin und KI-Expertin präsentiert mit ihrem neuen Buch eine lesenswerte Analyse der jetzigen und zukünftigen Möglichkeiten "emotionaler" Technologien - und einen angstfreien Ratgeber für die Beziehung zwischen Mensch und Maschine.

Ihr erstes Buch "Keine P@nik, ist nur Technik" war eine ebenso informative wie unterhaltsame Annäherung an die für viele Menschen (und tägliche Anwender) noch immer eher rätselhafte Welt der Computer. In ihrem neuen Werk "Menschenversteher" wendet sich Ait Si Abbou nun der emotionalen KI zu, einem Bereich der KI, der biometrische Daten verwendet, um Rückschlüsse auf menschliche Emotionen zu ziehen. Dabei gelingt es ihr wieder, die technischen Aspekte dieses Themas auf nachvollziehbare Weise darzustellen, indem sie ihre eigenen Erfahrungen als Expertin und Führungskraft in die Erklärungen einbezieht. Die Eingangsszene zum Beispiel beschreibt auf sehr amüsante Art ihr "Date" mit "Pepper", einem mittlerweile weltweit bekannten humanoiden Roboter.

Ait Si Abbou setzt sich kritisch mit der Rolle des Menschen im Verhältnis zu Maschinen auseinander und fragt, wie wir unsere Autonomie in einer immer stärker technologisierten Welt bewahren können. Dabei stellt sie faszinierende und oft übersehene Ideen in den Vordergrund, wie zum Beispiel die Möglichkeit, dass KI uns dabei helfen könnte, unsere eigenen Emotionen besser zu verstehen und dadurch sowohl persönliche als auch professionelle Beziehungen zu verbessern.

"Menschenversteher" zeigt auf, wie zukünftige Anwendungen emotionaler KI in Bereichen wie Medizin und Pflege eingesetzt werden können, ebenso wie die potenziellen Auswirkungen "Künstlicher Gefühle" auf das Schulsystem und die Kreativität. Und schließlich ordnet Ait Si Abbou auch die steigende wirtschaftliche Bedeutung  emotionserkennender Technologien ein, deren Marktvolumen voraussichtlich von 23,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 42,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 ansteigen wird.

Mit "Menschenversteher" liefert Kenza Ait Si Abbou nicht nur "einen überfälligen "Beziehungsratgeber" für den Umgang mit Maschinen, die längst in unserem Alltag angekommen sind" (Verlagswerbung). Sondern auch ein Buch, das sowohl für Laien als auch Technikinteressierte leicht verständlich ist und eine menschliche Perspektive auf ein Thema bietet, das oft als komplex und unzugänglich wahrgenommen wird. Es ist damit eine sehr lohnenswerte Lektüre für alle, die sich für die zunehmende Verschmelzung von Technologie und Emotion interessieren.

Thorben Hansen

*Die Autorin:  Kenza Ait Si Abbou wurde 1981 in Marokko geboren. Ihr Abitur im Spezialzweig "Wissenschaft" schloss sie 1999 in Fès/Marokko ab. Anschließend studierte sie in Valencia und Barcelona Elektrotechnik und Telekommunikation. 2009 schloss sie den Masterstudiengang in Berlin ab. Von 2011 bis 2021 war sie für die Deutsche Telekom tätig, seit 2018  als Senior Managerin für Robotik und Künstliche Intelligenz. Seit 2021 ist sie bei IBM Deutschland für den Vertrieb von KI-Produkten zuständig. Für ihre Arbeit an der Schnittstelle zwischen Technik und Gesellschaftspolitik wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a.  mit dem Digital Female Leader Award. Kenza Ait Si Aboou ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Webseite: iamkenza.de

 

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