Sie sind 28 bis 40 Jahre alt und liegen damit zwischen den Babyboomern und der Generation X sowie der GenZ. Wie sieht ihre Work-Life-Balance aus und was erwarten sie von ihren Arbeitgebern? Wie unterscheiden sie sich von ihren jüngeren und älteren Kolleginnen und Kollegen? Der "Millennials Report 2024" von XING liefert überraschende Einblicke in die Arbeitswelt der Generation Y.
Für die Studie befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio im März 2024 insgesamt 1.000 Berufstätige in Deutschland*. Die Ergebnisse sind aufschlussreich, unter anderem zur Frage nach der Work-Life-Balance. Denn der Mehrheit der Generation Y ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit besonders wichtig. Jeder zweite Angehörige dieser Generation verbindet damit ausreichend Zeit für Familie und Freunde. Vor allem Frauen legen Wert auf Familienzeit und Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung.
Aber daran mangelt es in vielen Fällen: Mehr als jeder siebte Befragte ist unzufrieden mit der aktuellen Belastung im Job und beklagt einen fehlenden Ausgleich im Privatleben, im Generationenvergleich ist nur die GenZ in diesem Punkt unzufriedener. Darum fordert die Generation Y mehr Unterstützung für eine bessere Work-Life-Balance von ihrem Arbeitgeber. Doch die Bemühungen scheinen nicht auszureichen: 20 Prozent der Generation Y stimmen der Aussage eher bis gar nicht zu, dass ihr Arbeitgeber sie bei der Vereinbarkeit unterstütze.
Besonders Frauen sind kritischer als ihre männlichen Kollegen. Sie fühlen sich nicht ermutigt, Arbeit und Freizeit auszugleichen, und glauben, dass ihr Arbeitgeber eine Überlastung von Mitarbeitern nicht vermeidet. "Unternehmen sind gut beraten, die Bedürfnisse der Generation Y ernst zu nehmen", sagt XING Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl. "Die Millennials werden immer wichtiger für den Arbeitsmarkt und rücken zunehmend in Führungspositionen vor. Ein Ausblenden ihrer Wünsche können sich Arbeitgeber nicht leisten."
"Die Millennials befinden sich in einer Art Sandwich-Position", erklärt Julian Stahl. "Sie stehen zwischen zwei Generationen mit hohem Arbeitsethos, nämlich den Babyboomer und der Gen X auf der einen Seite, sowie der Generation Z, die sich ihrer mächtigen Position am Arbeitsmarkt bewusst ist und selbstbewusst für ihre neuen Vorstellungen von Arbeit einsteht." Dabei setzen sie ihre eigenen Interessen oft vor die des Unternehmens und der Kollegen. Auch darum fühlt sich mehr als ein Drittel der Generation Y gegenüber jüngeren Kollegen benachteiligt. "Millennials wurden in einem grundlegend anderen Arbeitsmarkt sozialisiert", so Stahl. "Dieser war bestimmt von wirtschaftlichen Krisen und hohen Arbeitslosenquoten. Das hat ihre Einstellung zur Arbeit geprägt."
Trotzdem haben Millennials und Generation Z eine gemeinsame Sicht auf ältere Arbeitnehmer. Sie glauben, dass diese zu schnell zufrieden sind und nicht genug für ihre Forderungen beim Arbeitgeber einstehen. "Unternehmen sollten den Dialog zwischen den Generationen fördern", sagt Julian Stahl. "Jüngere wie ältere Arbeitnehmer können voneinander lernen und profitieren. Die Generation Y kann dabei eine besondere Rolle spielen. Sie kann Talente fördern, auf Augenhöhe führen und als Ansprechpartner für fachliche sowie emotionale Themen fungieren. Das macht sie zum perfekten Vermittler zwischen den Generationen."
Mehr Zahlen und Fakten aus dem XING Millennials Report 2024 finden Sie hier.
red / TH
*Über die Studie: Für den „Millennials Report“ befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio im Auftrag von XING im März 2024 in Deutschland insgesamt 1.000 Berufstätige in Voll- oder Teilzeit im Alter zwischen 18 und 65 Jahren im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage.