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Und täglich lernt das Murmeltier – wie Routinen Kreativität fördern können

Ein Gastbeitrag der Haufe Akademie

4. September 2023

Routinen sind alles andere als langweilig und unkreativ. Der Gastbeitrag der Haufe Akademie zeigt auf, warum Gewohnheiten in Beruf und Leben nicht nur wichtig für unsere Sicherheit und innere Stabilität sind - sie können auch eine wichtige Ressource für unsere individuelle Weiterentwicklung sein.

Am 2. Februar, dem Tag des Murmeltiers, wird der griesgrämige Meteorologe Phil Connors in die Provinz geschickt, um über das alljährliche Wetterritual zu berichten. Doch plötzlich steckt er in einer Zeitschleife fest und erlebt denselben Tag immer wieder aufs Neue. Nach anfänglichem Experimentieren findet er bald Wege, die Zeit effektiv zu nutzen – und mit jeder Wiederholung besser zu werden.

Der Kultfilm mit Bill Murray aus den 1990er Jahren zeigt: Sich ständig wiederholende Gewohnheiten oder Rituale können anstrengend sein. Ebenso das Durchbrechen eingefahrener Routinen. Andererseits geben uns Routinen Sicherheit und entspannen den Alltag. Wer weiß, was wann passiert, kann den Tag leichter strukturieren und mit Überraschungen besser umgehen. Wie Routinen uns darüber hinaus aber auch Raum für Kreativität und Entwicklung ermöglichen, erfahrt ihr hier.

Same procedure as every day

Jeden Morgen starten wir mit vielen Routinen in den Tag. Linker oder rechter Fuß? Wir denken nicht darüber nach, mit welchem wir zuerst aufstehen. Und auch der morgendliche Kaffee findet wie von selbst seinen Weg in die Tasse. Duschen, anziehen, Haustür abschließen – alles läuft wie auf Autopilot. Das alles sind Gewohnheiten. Das Gute daran? Sie gehen uns leicht von der Hand (oder vom Fuß): Wir können mehrere Dinge gleichzeitig tun, ohne darüber nachdenken zu müssen. Routinen sorgen dafür, dass wir pünktlich aus dem Haus kommen. Was wäre, wenn wir sie nicht hätten? Alles wäre anstrengender. Wir müssten uns ständig konzentrieren. Multitasking? Nahezu unmöglich.

Gewohnheiten als Lernprozess im Gehirn: wie Routinen entstehen

Routinen sind automatisierte Abläufe und Verhaltensmuster, die wir durch wiederholtes Handeln im Laufe unseres Lebens entwickeln. Unser Gehirn liebt Routinen, denn sie reduzieren die kognitive Belastung. Im Alltag sparen wir dadurch Energie und können Abläufe effizienter gestalten.

Routinen bilden wir bereits im Kindesalter. Für unsere Entwicklung ist das ein entscheidender Prozess, denn Gewohnheiten vermitteln Sicherheit und Stabilität. Was genau dahinter steckt, ist – wie alles, was mit dem menschlichen Gehirn zu tun hat – ziemlich komplex. Einfach erklärt, funktioniert das Bilden von Routinen so:

Wenn wir beispielsweise als Kind mit Bauklötzen bauen, aktiviert der Präfrontalkortex im Gehirn unser bewusstes Denken und unsere Entscheidungsfindung. Das erfolgreiche Bauen eines Turms belohnt uns mit Freude und Stolz, wodurch sich die Verbindungen zwischen den Neuronen im Gehirn verstärken. Und weil es so viel Spaß macht, wiederholen wir das Spiel gerne immer wieder.

So verfestigen sich die Abläufe im Gehirn und werden schließlich zu einer automatisierten Gewohnheit. Wenn wir eine Handlung regelmäßig ausführen, bildet sich im Gehirn zwischen den Nervenzellen eine Art Schnellstraße, die es uns ermöglicht, diese Handlung mühelos und ohne bewusstes Nachdenken zu wiederholen. Je öfter wir sie ausführen, desto häufiger wird diese „Neuronenstraße“ befahren und desto fester verankert sich die Routine in unserem Leben.

Die Schönheit der Routine

Routinen haben den Ruf, langweilig und einschränkend zu sein. In Wirklichkeit bringen sie aber wertvolle Struktur und Stabilität in unser hektisches Leben, in dem Dinge wie kreatives Denken und Handeln dadurch oftmals zu kurz kommen. Schaffe deshalb auch für deine Kreativität Gewohnheiten: Plane feste Zeiten dafür ein, schaffe dir Raum, um deine Gedanken fließen zu lassen und finde heraus, was deinen kreativen Fluss fördert. Ist das eine Yogasession am Morgen oder ein kurzer Spaziergang am Nachmittag zwischen Meetings? Indem wir tägliche Aufgaben routiniert erledigen, befreien wir unseren Geist von der Last der Entscheidungen und schaffen Raum für Kreativität. Denn wenn unser Gehirn nicht ständig mit trivialen Entscheidungen beschäftigt ist, kann es sich auf die Entwicklung neuer Ideen konzentrieren.

Wie lassen sich Routinen verändern?

Routinen sind nicht notwendigerweise statisch. Im Gegenteil, sie können sich im Laufe der Zeit verändern. Indem wir unsere Routinen bewusst hinterfragen, brechen wir aus alten Denkmustern aus und bringen frischen Wind in unseren Alltag. Am effektivsten ist es, sich in bestimmten Situationen anders zu verhalten und so neue Routinen zu etablieren. Doch das ist oft gar nicht so einfach. Psychologen und Psychologinnen bezeichnen solche Hindernisse, die uns davon abhalten, bestimmte Verhaltensweisen auszuüben, als „Reibung“. Das können zum Beispiel Entfernung, Zeit oder Anstrengung sein. Im Durchschnitt dauert es 55 Tage, um eine Routine zu (v)erlernen.

Kreative Impulse durch Lernvielfalt

Auch Lernen kann zur Routine werden. Schließlich sind wir früher morgens im Autopilot in die Schule gefahren und nachmittags nach Hause geradelt – und haben im Idealfall durch vorgegebene Routinen wie Vokabellernen, Arbeitsblätter und Diktate ganz automatisch etwas gelernt. Und heute? Heute finden wir Ausreden, uns nicht aktiv weiterzubilden: Wir sind zu beschäftigt, die Angebote sind nicht attraktiv genug, die Inhalte nicht responsive?

Dabei vergessen wir oft, wie wichtig, aber auch wie einfach Kompetenzentwicklung im Berufsalltag sein kann. Eine Lösung wie sparks* kann beispielsweise dabei helfen, kleine Lernroutinen im Alltag zu etablieren. Kurze Lerneinheiten geben Impulse für mehr Innovation, bessere Kommunikation und erfolgreiche Zusammenarbeit. Und das alles wo, wann und wie es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am besten passt. Lernende können mit sparks eigenständig neue Lernroutinen festlegen – ausgerichtet an ihren persönlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten. Wie das genau funktioniert? Weitere Informationen dazu findest du in unserem Whitepaper „Selbstgesteuert Lernen mit sparks: Das didaktische Konzept leicht erklärt“.

Die Vielfalt der interaktiven Lerninhalte lässt uns über den Tellerrand hinausschauen – und das in nur wenigen Minuten am Tag. Zeit also, das innere Murmeltier über seinen Schatten springen zu lassen. Das eröffnet neue Perspektiven und beflügelt unsere kreativen Prozesse. 

*sparks ist Partner der NWX. Mehr Infos zu sparks gibt es unter haufe-akademie.de/sparks

 

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