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Weiterbildung? Ja gerne, aber...

XING Learning- und Skills-Studie 2023

21. Februar 2023

Weiterbildung gilt als ein Schlüsselfaktor der modernen Arbeitswelt, sowohl in der Personalstrategie von Unternehmen als auch für die Beschäftigten selbst. Angesichts der sich rasant verändernden Anforderungen im Job überraschen deshalb einige Ergebnisse einer aktuellen XING-Studie umso mehr.

In der vom Meinungsforschungsinstitut Appinio durchgeführten "XING Learning- & Skills-Studie 2023" gaben 42 Prozent der Befragten an, nicht genug finanzielle Mittel für Weiterbildung zu haben. Ein Drittel der Deutschen beklagt fehlende Zeit, um sich stärker weiterzubilden. Innerhalb der Gründe gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So beklagten 47 Prozent der befragten Frauen, dass ihnen das Geld für Weiterbildungsangebote fehle,  Männer dagegen hindert hauptsächlich der Stress im Job daran (38 Prozent).

Wertschätzung für Weiterbildung stark ausgeprägt

Grundsätzlich ist die Wertschätzung für das Thema Weiterbildung in Deutschland eigentlich groß: Rund 94 Prozent der Befragten geben an, dass Weiterbildung eine positive Auswirkung auf die persönliche Entwicklung habe. Etwas mehr als die Hälfte schätzt das Erlernen neuer Fähigkeiten. Auch hier gibt es geschlechterspezifische Unterschiede: Insbesondere Frauen geht es um die eigene, persönliche Entwicklung (57 Prozent), wohingegen für Männer (40 Prozent) auch die Aussicht auf mehr Gehalt ein Grund ist, sich weiterzubilden. „Bildungszeit ist eine Investition in die eigene Entwicklung. Gerade in Zeiten scheinbar unbegrenzter Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt ist es wichtig, sich über die eigenen Ziele klarzuwerden und die persönliche Weiterbildung daran auszurichten“, sagt Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei XING.

In diesen Themen bilden sich die Deutschen weiter

Vor allem das Interesse an Sprachen ist laut Appinio-Befragung bei den Deutschen stark ausgeprägt (39%), dicht gefolgt vom Interesse, sich in Führungs- und Management-Skills (35%) weiterzubilden. Dabei sind es besonders Frauen, die sich in den Bereichen Sprachen (41%) und Soft Skills (35%) weiterbilden, wohingegen Männer vor allem ihr technisches Wissen (44%) und ihre Führungs- und Management-Skills (38%) schulen möchten. Immerhin: Mehr als die Hälfte gab an (56%), ihr aktueller Arbeitgeber fördere Weiterbildung.

Beschäftigte nehmen sich kaum Zeit für Weiterbildung

Derzeit fällt die wöchentliche Bildungszeit der Deutschen aber noch gering aus. Ein Viertel der Befragten gibt demnach an, sich gar nicht weiterzubilden. Jeder zweite Befragte räumt sich immerhin 30 Minuten pro Woche für Weiterbildung ein. Dabei hat das Karrierelevel entscheidend Einfluss auf den Umfang der Bildungszeit. So nehmen sich 36 Prozent der Befragten, die in ihrer aktuellen Position eine Führungsverantwortung innehaben, wöchentlich zumindest ein bis zwei Stunden Zeit für Weiterbildung – im Vergleich sind es bei Befragten ohne leitende Funktion lediglich 18 Prozent.

Auch beim Thema Bildungsurlaub klaffen Anspruch und Wirklichkeit in Deutschland auseinander. Obwohl in vielen deutschen Bundesländern Beschäftigte die Möglichkeit haben, unbezahlten Bildungsurlaub von bis zu zehn Tagen in Anspruch zu nehmen, nutzen diese Option die wenigsten: Drei Viertel der Befragten geben an, dass sie bisher noch nie Bildungsurlaub in Anspruch genommen haben. Bei der Gruppe der Berufseinsteiger sind es sogar 89 Prozent. Der häufigste Grund hierfür ist, dass die Befragten schlicht und einfach nicht wussten, dass sie einen Anspruch darauf haben (36%). Einzig in der Berufsgruppe der Befragten mit Führungsverantwortung, haben immerhin 41 Prozent ein- oder mehrmals Bildungsurlaub genommen. „Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Thema Weiterbildung kann sich ein Land wie Deutschland in Zeiten fortschreitenden Fachkräftemangels nicht weiter leisten. Jetzt sind die Unternehmen gefordert, massiv in die Förderung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren, um im Kampf um Talente wettbewerbsfähig zu bleiben und Beschäftigte auch langfristig ans eigene Unternehmen zu binden“, resümiert Dr. Julian Stahl, zu den Ergebnissen der Befragung.

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