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So wichtig wird Weiterbildung für Unternehmen

Studie zu Zukunftsstrategien

23. Juli 2021

Die deutsche Wirtschaft hat die Bedeutung von Qualifizierung in Krisenzeiten erkannt. Doch obwohl der Bedarf an Schulungen von digitalen und technologischen Kompetenzen gerade in der Corona-Pandemie rasant gestiegen ist, haben 21 Prozent der Unternehmen aufgrund der eingetrübten Wirtschaftslage ihre Weiterbildungsbudgets eingekürzt, weitere 49 Prozent verharren auf dem gleichen Niveau wie vor Corona. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie "Die Zukunft der Qualifizierung in Unternehmen nach Corona", für die der Stifterverband und McKinsey & Company 550 Unternehmen in Deutschland befragt haben.

"Die Corona-Pandemie erhöht den Veränderungsdruck auf Unternehmen – und damit auch auf ihr Personal", resümiert Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. "Egal wo – ob im Einzelhandel, in der Logistik oder im Handwerk – fast alle Berufe werden künftig digital geprägt sein. Das heißt, Zukunftskompetenzen müssen in großem Maße ausgebildet werden. Nachdem die Unternehmen während der Krise gut reagiert haben, benötigen sie nun langfristige Strategien, die auf die Unternehmensziele abgestimmt sind."

Vor allem in Sachen digitale Schlüsselqualifikationen ist viel passiert: Seit März 2020 stieg allein der Anteil an Weiterbildungen in diesem Bereich um 75 Prozent bis Ende des Jahres. Mitarbeiter mussten schnell geschult werden, um digital lernen und arbeiten zu können. Künftig wird auch die Weiterentwicklung in den technologischen Fähigkeiten wie nutzerzentriertes Designen oder komplexe Datenanalyse im Fokus stehen. 

Doch um den stetig wachsenden Qualifizierungsbedarf erfolgreich zu bewältigen, brauchen Unternehmen klare Fort- und Weiterbildungsstrategien, so die Autoren der Studie. Für deren Umsetzung bedürfe es innovative Lernformate, genaue Kenntnis über tatsächlich benötigte Fähigkeiten und eine IT-Infrastruktur, um dezentrales Lernen zu ermöglichen. Und am Ende sollte auch immer eine systematische Messung von Lernerfolgen stehen: Bislang überprüfen lediglich 36 Prozent der befragten Unternehmen, welche Wirkung ihre Weiterbildungsangebote haben.

"Unternehmen stehen bei dem Thema Qualifizierung vor einem großen Transformationsprozess", fasst McKinsey-Partnerin Julia Klier die Ergebnisse der Studie zusammen. "Die künftigen Weiterbildungsstrategien müssen auf eine integrale und unternehmensweite Kultur des lebenslangen Lernens ausgerichtet sein. Daran kommen erfolgreiche Unternehmen im digitalen Zeitalter nicht vorbei."

Hier sind die zentralen Ergebnisse der Studie noch einmal zusammengefasst:

  • Die Corona-Krise beschleunigt die Digitalisierung der Fort- und Weiterbildungsangebote und setzt neue Impulse für die Qualifizierung. Vor Beginn der Pandemie wurden nur 35 Prozent aller Qualifizierungsmaßnahmen digital angeboten; inzwischen sind es bereits 54 Prozent.
  • Die deutsche Wirtschaft hat die Bedeutung von Qualifizierung in Krisenzeiten erkannt: 84 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass Fort- und Weiterbildung Thema auf der Vorstandsagenda ist. Dennoch sank während der Pandemie das entsprechende Budget bei 21 Prozent der Befragten; bei 49 Prozent stagnierte es.
  • Nach Einschätzung der Unternehmen werden Zukunftsfähigkeiten im Zuge der Corona-Krise noch bedeutender und erhöhen den Qualifizierungsbedarf. So ist zum Beispiel der Anteil an Weiterbildungen im Bereich der digitalen Schlüsselqualifikationen seit März um 75 Prozent gestiegen.
  • Nicht nur die Corona-Krise erfordert, dass Unternehmen die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern neu denken müssen. Erfolgsvoraussetzung hierfür sind innovative Lernformate, mehr Transparenz bei den tatsächlich benötigten Fähigkeiten, systematische Evaluationen von Lernerfolgen, ein klarer Business Case für Qualifizierung und der Aufbau adäquater IT-Infrastruktur, die dezentrales Lernen unterstützt.
  • Politik, Verbände und Sozialpartner haben verschiedene Möglichkeiten, Qualifizierung in Deutschland gezielt zu unterstützen. Dazu gehören Impulse zu branchenspezifischen Future Skills-Taxonomien, die von der Bundesregierung angestoßene Verknüpfung von Kurzarbeit und Qualifizierung sowie ein leichterer Zugang zu Fördermitteln gemäß des Qualifizierungschancengesetzes. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob der Status quo zur steuerlichen Begünstigung in der Anschaffung privater Endgeräte für Arbeit und Qualifizierung im Homeoffice noch zeitgemäß ist.


 


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