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Wirtschaftskrise belastet Beziehung zwischen Führung und Team

IW-Studie zur Arbeitswelt

2. Oktober 2025

Wenn Unternehmen in eine wirtschaftlich angespannte Lage geraten, verschlechtert das nicht nur die Bilanzen, sondern oft auch die Stimmung in den Teams. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Krisen nicht nur den Umgang unter Kolleginnen und Kollegen, sondern auch die Zusammenarbeit mit Vorgesetzten merklich verschlechtern.

In Unternehmen, die wirtschaftlich unter Druck stehen, bewerten Beschäftigte ihr Arbeitsklima deutlich schlechter als in stabileren Betrieben. Während Angestellte in krisenfreien Firmen ihrem Arbeitsumfeld im Schnitt die Note 2,6 geben, liegt der Wert in angeschlagenen Unternehmen nur bei 3,0. Laut IW zeigt sich damit ein klarer Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Lage und Betriebsklima. „Die wirtschaftlich angespannte Lage schlägt unmittelbar auf das Betriebsklima durch“, betonen die Studienautoren.

Gerade die Zusammenarbeit mit Führungskräften sei in solchen Situationen besonders sensibel. Diese stehen unter Kostendruck und müssen schwierige Entscheidungen treffen, was die Belastung in den Teams zusätzlich erhöhen kann. Entscheidend sei dabei, wie Führungskräfte diesen Spagat bewältigen. „Führungskräfte müssen Kosten senken und Strukturen verändern, doch wer dabei die Sorgen von Mitarbeitern im Auge behält, tut sich mit der Krisenbewältigung leichter“, heißt es in der Untersuchung.

Gutes Miteinander stärkt die Resilienz aller

Auch der Ton unter den Kollegen untereinander scheint in wirtschaftlich herausfordernden Lagen rauer zu werden. Zwar erlebe immer noch eine deutliche Mehrheit die Zusammenarbeit als gut oder sehr gut – dies seien jedoch deutlich weniger Beschäftigte als in Unternehmen ohne wirtschaftliche Sorgen, so das IW. „Denkbar ist, dass unterschiedliche Interessen durch gemeinsame Erfolge in der Vergangenheit überlagert wurden, Interessenkonflikte und interne Verteilungskämpfe dann in Krisenzeiten eher offen zutage treten“, erklären die Wissenschaftler. Die Studie weist darauf hin, dass ein gutes Miteinander gerade in Krisenzeiten zu einem wichtigen Resilienzfaktor werde. Sowohl die Belegschaft als auch das Unternehmen könnten davon profitieren, wenn Führungskräfte transparent kommunizieren und die Bedürfnisse der Beschäftigten ernst nehmen.

Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland. Immerhin: Trotz der erkennbaren Verschlechterungen bewertet eine Mehrheit das Betriebsklima weiterhin als „gut“ oder „sehr gut“. 

red

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