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Personalauswahl: Belastbarkeit schlägt Fachwissen

Unternehmen setzen auf Resilienz bei der Mitarbeitersuche

11. März 2025

Belastbarkeit wird bei der Auswahl neuer Mitarbeitender höher bewertet als reine Fachkompetenz, zeigt eine aktuelle Studie unter Führungskräften. Besonders in der Finanz-, Bank- und Versicherungsbranche gilt Resilienz als zentrale Eigenschaft. Unternehmen können durch passende Rahmenbedingungen die psychische Widerstandskraft ihrer Mitarbeitenden fördern. 

Die psychische Belastbarkeit von Mitarbeitenden wird von Unternehmen als entscheidendes Kriterium bei der Personalauswahl betrachtet. Laut dem aktuellen Hernstein Management Report  bewerten 90 Prozent der befragten Führungskräfte Belastbarkeit als essenziell. Besonders in der Finanz-, Bank- und Versicherungsbranche wird dieser Eigenschaft ein hoher Stellenwert zugeschrieben.

Die Studie zeigt, dass die Bedeutung der Belastbarkeit je nach Einsatzgebiet variiert. Während bei Generalisten die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress stärker gewichtet wird als Fachwissen, wird im technisch-operativen Bereich größerer Wert auf Qualifikationen gelegt.

Vertrauen vs. Kontrolle

Unternehmen können die Resilienz ihrer Mitarbeitenden gezielt fördern, indem sie geeignete Rahmenbedingungen schaffen: 61 Prozent der Führungskräfte sehen gegenseitiges Vertrauen als wichtigsten Faktor zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit. Gemeinschaft und Zusammenhalt folgen mit 55 Prozent, während 47 Prozent die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit als entscheidend betrachten. Gleichzeitig wirken Faktoren wie Zeitdruck, ständige Kontrolle und Erfolgsdruck kontraproduktiv auf die Resilienz.

Als zentrale Eigenschaft zur Förderung der Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit nennen 62 Prozent der Befragten die Lösungsorientierung. Wer den Fokus auf Zielerreichung statt auf Probleme lege und Verantwortung übernehme, erhöhe die eigene Stressresistenz, so die Studienautoren.

Die Untersuchung zeigt zudem, dass das Stressempfinden in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen hat: 36 Prozent der Führungskräfte nehmen eine deutliche Zunahme der Arbeitsbelastung wahr, weitere 37 Prozent sprechen von einer moderaten Steigerung.

Obwohl sich die meisten Befragten als belastbar einschätzen, berichten Führungskräfte des oberen Managements von einer geringeren Belastbarkeit als jene des mittleren und unteren Managements. 65 Prozent der Studienteilnehmer ordnen sich dennoch auf einer Skala von 0 bis 10 unter den Top-3-Werten ein. Dabei bewerten deutsche Führungskräfte ihre Belastbarkeit höher als ihre österreichischen Kollegen.

TH / red

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