Sollen Tools mit Künstlicher Intelligenz künftig über die Besetzung von Stellen entscheiden? Das lehnt eine große Mehrheit der Deutschen ab. Auch anderen Einsätze von KI in der Arbeitswelt stehen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hierzulande skeptisch gegenüber, wie eine aktuelle Studie von onlyfy by XING zeigt.
Die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland (71 Prozent) gibt an, noch nie bewusst Künstliche Intelligenz im Bewerbungsprozess benutzt zu haben. Auch, wenn es um die Akzeptanz von KI-basierten Chatbots im Recruitingprozess geht, sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zurückhaltend – knapp 40 Prozent der Beschäftigten stehen dem Einsatz offen gegenüber, 21 Prozent allerdings unter der Prämisse im weiteren Verlauf des Prozesses auch noch mit einer echten Person sprechen zu können. Rund 37 Prozent der Befragten lehnen KI-basierte Chatbots dagegen konsequent ab. Die Ergebnisse der Umfrage zum Thema „KI in der Arbeitswelt“ des Meinungsforschungsinstituts Marketagent im Auftrag der Recruitingspezialisten von onlyfy by XING zeigen, wie wichtig Bewerberinnen und Bewerbern nach wie vor der Kontakt zu echten Menschen ist.
Vor allem beim finalen Bewerbungsgespräch wollen die Deutschen – rund 80 Prozent – einer echten Person gegenübersitzen. „Der menschliche Kontakt bietet beiden Seiten wertvolle Einblicke durch verbale und nonverbale Kommunikation. Bewerber erhalten einen besseren Eindruck vom Unternehmen, Personalerinnen davon, ob ihr Gegenüber ins Team passt.“, sagt Frank Hassler, verantwortlicher Vorstand für Recruiting und Employer Branding bei der New Work SE. Dennoch ist der Einsatz von KI-basierten Lösungen insbesondere für das Recruiting auch mit Chancen verbunden. „Klassische Fragen zu Beginn eines Prozesses, etwa nach dem Bewerbungsprozedere, Einstiegsmöglichkeiten oder Arbeitgeberleistungen, kann ein Chatbot übernehmen. Somit bleibt mehr Zeit für individuelle Fragen im eigentlichen Gespräch“, so Hassler weiter.
Mehr als jeder zweite Deutsche (58 Prozent) findet es wichtig zu definieren, wie am Arbeitsplatz mit Künstlicher Intelligenz umgegangen wird und wie eine Kombination von künstlicher und menschlicher Intelligenz zukünftig möglich sein kann. Zumindest 31 Prozent der Beschäftigten geben an, dass KI gleichermaßen ihnen persönlich als auch ihrem Arbeitgeber nützen würde, wenn sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz positiv auf ihre Produktivität auswirken würde. Ein Viertel (25 %) der Beschäftigten ist allerdings davon überzeugt, dass die Vorteile des Einsatzes von KI im Arbeitsalltag vor allem auf Unternehmensseite liegen würden – da Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in kürzerer Zeit noch mehr erledigen können. Rund 24 Prozent der Deutschen sind sogar der Meinung, dass sie ihre Arbeit durch Künstliche Intelligenz nicht ressourcen- oder zeitschonender erledigen könnten.
*Im Auftrag von onlyfy by XING befragte das Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Oktober 2023 insgesamt 1.003 erwerbstätige Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland im Rahmen einer repräsentativen Onlineumfrage zum Thema KI in der Arbeitswelt.
red / PM