Frauen in Deutschland sind im Job deutlich unzufriedener als Männer – und das hat klare Gründe. Laut der aktuellen XING-Wechselbereitschaftsstudie 2025 denken Frauen nicht nur häufiger über einen Jobwechsel nach, sie leiden auch stärker unter Stress, unzufriedenstellender Führung und mangelnder Flexibilität in der Arbeitsgestaltung.
Die von forsa durchgeführte Umfrage zeigt, dass jede fünfte Frau (20 Prozent) mit ihrer beruflichen Situation unzufrieden ist, während dies nur auf 12 Prozent der Männer zutrifft. Besonders alarmierend ist, dass Stress (44 Prozent), schlechte Führung (43 Prozent) und nicht zufriedenstellende Arbeitsaufgaben (33 Prozent) als Hauptgründe für einen Wechsel genannt werden – noch vor einer zu niedrigen Bezahlung. „Frauen sind weiterhin überdurchschnittlich oft in Teilzeit beschäftigt, und sie tragen die Hauptlast der Care-Arbeit in der Familie“, erklärt Petra von Strombeck, CEO der XING-Muttergesellschaft New Work SE. „Es ist kein Wunder, dass enge Zeitfenster für Arbeit und Kinderbetreuung zu einem hohen Stresslevel führen – zumal dann, wenn man das Gefühl hat, nicht genügend Unterstützung von der Führungskraft zu bekommen oder beruflich auf einem Abstellgleis gelandet zu sein.“
Der Wunsch nach mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung ist bei Frauen besonders ausgeprägt: 66 Prozent erwarten dies von einem neuen Arbeitgeber – elf Prozentpunkte mehr als bei Männern. Auch Remote-Arbeit (48 Prozent), keine Feiertags- oder Wochenendarbeit (53 Prozent) und Job-Sharing-Modelle (10 Prozent) stehen für Frauen weiter oben auf der Prioritätenliste. Unternehmen, die hier passende Angebote machen, könnten ihre Attraktivität deutlich steigern. „Gerade Frauen wünschen sich von ihrem Arbeitgeber flexible Arbeitsmodelle, um sich zwischen Beruf und Familie nicht aufzureiben“, so von Strombeck.
Gehalt wird für Frauen als Motivator für einen Jobwechsel wichtiger: Während 2024 noch 58 Prozent von einem neuen Arbeitgeber eine bessere Bezahlung forderten, sind es 2025 bereits 66 Prozent, derselbe Anteil wie bei Männern. Allerdings spielt der Mangel an Aufstiegschancen für wechselbereite Frauen eine geringere Rolle als für Männer (25 vs. 34 Prozent). Auch nach dem Renteneintritt wollen Frauen seltener weiterarbeiten als Männer – bei vielen ist die finanzielle Notwendigkeit der Hauptgrund, während Männer vor allem aktiv und sozial eingebunden bleiben wollen.
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red / PM