Die "Rückkehr ins Büro" ist eines der derzeit meist diskutierten Themen in der Arbeitswelt. Studien zeigen, dass starre Büroanwesenheitspflichten besonders Spitzenkräfte, Frauen und Millennials zur Kündigung treiben. Mit welchen Strategien können Unternehmen positive Lösungen für alle Beteiligten finden?
Starre Büroanwesenheitspflichten können laut einer aktuellen Studie der internationalen Beratungsfirma Gartner dazu führen, dass Spitzenkräfte, Frauen und Millennials ihre Jobs kündigen. Die Untersuchung, an der 2.080 Angestellte aus dem Bereich Wissensarbeit teilnahmen, zeigt, dass die Bereitschaft, bei strikten Vorgaben zur Rückkehr ins Büro im Unternehmen zu bleiben, bei durchschnittlichen Mitarbeitern um 8 Prozent sinkt. Bei hochleistungsfähigen Angestellten ist diese Bereitschaft sogar um 16 Prozent geringer, bei Millennials und Frauen um 10 bzw. 11 Prozent.
Caitlin Duffy, Direktorin bei Gartner HR, betont, dass vor allem Hochleister, Frauen und Millennials, die Flexibilität besonders schätzen, durch starre Anwesenheitspflichten abgeschreckt werden. Die Nachteile dieser Politik würden die möglichen Vorteile für das Engagement und die Leistung der Mitarbeiter bei Weitem überwiegen.
Eine weitere Umfrage unter 170 HR-Leitern im September 2023 ergab zudem, dass 63 Prozent von ihnen eine erhöhte Erwartungshaltung ihres Managements bezüglich der Büroanwesenheit der Mitarbeiter feststellen. Hier zeigt sich auch die Kluft zwischen Unternehmensstrategien und Mitarbeiterwünschen: Bei einer. Umfrage unter fast 3.500 Angestellten waren 48 Prozent der Meinung, dass die Vorgaben ihrer Firma in Punkto Arbeitsort eher den Wünschen der Führungskräfte als den Bedürfnissen der Mitarbeiter entsprachen.
Diese Studie zeigte auch, dass hochleistungsfähige Mitarbeiter die Vorgaben zur Anwesenheit oft als Misstrauensbeweis gegenüber ihrer Autonomie interpretieren. Frauen berichten, dass die Möglichkeit, während der Pandemie von zu Hause aus zu arbeiten, positiv zu ihrer Work-Life-Balance beigetragen hat, da sie weniger mit betrieblichen Konflikten und Vorurteilen konfrontiert waren. Auch Millennials, die oft Pflegeverantwortung tragen, schätzen die Flexibilität.
Um Mitarbeiterabwanderung zu verhindern, sollten HR-Führungskräfte starre Vorgaben vermeiden und stattdessen versuchen, Strategien zu implementieren, die die Interessen beider Seiten bestmöglich berücksichtigt. Gartner hat vier Best Practices identifiziert, die Personalverantwortliche bei der Umsetzung neuer Regeln in Sachen Anwesenheit anwenden sollten.
TH / red