Sie schätzen Flexibilität in Sachen Homeoffice und Arbeitszeit, legen viel Wert auf Gesundheit im Job und scheuen hartnäckige Gehaltsverhandlungen: Eine neue XING Analyse zum Weltfrauentag zeigt die Erwartungen und Prioritäten von Arbeitnehmerinnen - und die überraschenden Unterschiede zu ihren männlichen Kollegen .
"Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und ein Engagement für die mentale Gesundheit sind für Frauen unverhandelbar. Wer das nicht bietet, ist für viele Frauen dauerhaft kein attraktiver Arbeitgeber." So fasst Petra von Strombeck, CEO der New Work SE, die Ergebnisse einer aktuellen Analyse zusammen, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von XING durchgeführt hat.
Dabei wurden anlässlich des Weltfrauentags die Erkenntnisse der aktuellen XING Wechselbereitschaftsstudie gesondert nach Geschlechtern ausgewertet, die die Jobzufriedenheit, Wechselbereitschaft und die Wünsche an zukünftige Arbeitgeber von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern untersucht hat. Die nun erfolgte Detailuntersuchung zeigt: Frauen haben im Berufsleben spezifische Erwartungen und Bedürfnisse, die sich teilweise deutlich von denen der Männer unterscheiden.
So sind 37 Prozent der weiblichen Beschäftigten in Deutschland sind offen für einen neuen Job - fast genauso viele wie bei den männlichen Beschäftigten (36%). Doch trotz dieser ähnlichen Wechselbereitschaft unterscheiden sich die Geschlechter in ihren Prioritäiten erheblich. Frauen legen besonderen Wert auf flexible Arbeitszeitgestaltung (66%), ein höheres Gehalt (58%) und gutes Führungsverhalten von Vorgesetzen (64%). Insbesondere die Möglichkeit zur flexiblen Arbeitszeiteinteilung steht bei Frauen deutlich höher im Kurs (10 Prozentpunkte mehr als bei Männern).
Ein weiterer signifikanter Unterschied zeigt sich im Bereich der Gesundheitsvorsorge und des psychischen Wohlergehens. Während jede zweite Frau einen neuen Arbeitgeber attraktiv findet, wenn dieser sich um das psychische Wohlergehen der Beschäftigten kümmert, ist dies nur für jeden vierten Mann von Bedeutung. Auch Angebote zur Gesundheitsvorsorge und die Möglichkeit zum Homeoffice werden von Frauen deutlich stärker priorisiert.
Trotz der hohen Erwartungen an die Arbeitsbedingungen sind viele Frauen beim Thema Gehalt zurückhaltend. Obwohl sich jede zweite Befragte nicht angemessen bezahlt fühlt, fragen nur sechs Prozent der Frauen jährlich nach einer Gehaltserhöhung im Vergleich zu elf Prozent der Männer. Petra von Strombeck weist darauf hin, dass Arbeitgeber diese Zurückhaltung nicht als Zufriedenheit missverstehen sollten und Gehaltsfragen proaktiv ansprechen sollten, um eine stille Kündigung zu vermeiden.
Die Studie zeigt auch, dass der komplette Wegfall des Homeoffice für viele Frauen ein No-Go ist. Fast jede zweite Frau erwartet, dass sie bei einem künftigen Arbeitgeber remote arbeiten kann. Darüber hinaus ist für ein Drittel der Arbeitnehmerinnen die Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich ein denkbares Arbeitsmodell, wobei sie weniger Bedenken bezüglich eines Produktivitätsverlustes haben als Männer. „Mehr als dreimal so viele Frauen wie Männer arbeiten hierzulande in Teilzeit – und sind dabei ausgesprochen produktiv. Kein Wunder also, dass sie in dieser Hinsicht die Vier-Tage-Woche wenig bedenklich finden, denn es ist bei ihnen gelebter Alltag“, so Petra von Strombeck.
Mehr Informationen und Detailergebnisse der Studie gibt es hier.
red / PM