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Deutsche wünschen sichere Jobs - aber bleiben offen für was Neues

Wechselbereitschaftsstudie von XING

28. Januar 2024

Sie ist einer der wichtigsten Indikatoren über die Stimmung auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Schon seit 2012 untersucht die Wechselbereitschaftsstudie von XING die Jobzufriedenheit, Arbeitgeberloyalität und Karrierewünsche der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hierzulande. Auch in diesem Jahr liefert sie überraschende Erkenntnisse und spannende Einblicke.

Die XING-Studie* zeigt, dass die Wechselbereitschaft unter deutschen Beschäftigten stabil auf einem hohen Niveau von 37 Prozent bleibt. Dieser Wert entspricht dem der beiden Vorjahre, nach einem Rückgang in den ersten Corona-Jahren. Thomas Kindler, Managing Director bei XING, kommentiert: "Die Zahlen zeigen, dass sich der Arbeitsmarkt zunehmend von der schwierigen wirtschaftlichen Lage entkoppelt hat." Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und ein solides Sozialsystem sorgten dafür, dass die Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes bei vielen Beschäftigten gering ist und die Wechselbereitschaft hoch bleibt.

Allgemein haben deutsche Beschäftigte in Sachen Beruf wenig Angst vor der Zukunft in Bezug: Trotz der hohen Wechselbereitschaft sind 94 Prozent von ihnen nicht besorgt, ihren aktuellen Arbeitsplatz zu verlieren. Diese Sicherheit spielt eine wichtige Rolle: Knapp 70 Prozent der Befragten legen großen Wert auf einen langfristig sicheren Job.  Bei der Geschlechterverteilung innerhalb der Gruppen zeigt sich eine Angleichung: 36 Prozent der Männer (2023: 40 Prozent) und 37 Prozent der Frauen (2023: 35 Prozent) sind wechselbereit. 62 Prozent der Männer (2023: 58 Prozent) und 60 Prozent der Frauen (2023: 63 Prozent) möchten langfristig bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben.

Ein bemerkenswertes Detail: Zwei Drittel der Beschäftigten, die offen für einen Wechsel sind, sind mit ihrer aktuellen Tätigkeit zufrieden. Trotzdem ist der Wunsch nach neuen beruflichen Möglichkeiten groß. Die XING-Studie hebt hervor, dass junge Arbeitskräfte besonders wechselwillig sind. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind 49 Prozent offen für neue Herausforderungen. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 14 Prozent, die aktiv auf der Suche waren, während 34 Prozent offen für Jobalternativen waren. Eine Erklärung für diese hohe Zahl: Diese Altersgruppe macht sich auch die meisten Sorgen um eine mögliche Kündigung (88 Prozent). 

Entscheidend für Wechselwillige sind das Gehalt (73 Prozent), ein attraktiver Standort (65 Prozent), flexible Arbeitszeiten (64 Prozent) sowie ein langfristig sicherer Job und gutes Führungsverhalten (je 62 Prozent). Für diejenigen, die bleiben möchten, sind ein langfristig sicherer Job (75 Prozent), gutes Führungsverhalten (69 Prozent), flexible Arbeitszeiten (59 Prozent), ein sinnerfüllender Job (58 Prozent) und ein attraktiver Unternehmensstandort (57 Prozent) ausschlaggebend.

Das Gehalt bleibt damit ein starker Motivator für Wechselbereitschaft: Insgesamt sehen 62 Prozent aller Befragten das Gehalt als einen Aspekt an, der in den letzten fünf Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Etwa die Hälfte derjenigen, die sich unterbezahlt fühlen (43 Prozent), ist bereit, den Arbeitgeber für eine höhere Entlohnung zu wechseln. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den 18- bis 29-Jährigen (60 Prozent). 

„Unternehmen müssen sicherstellen, dass gerade langjährige Mitarbeiter für ihre Loyalität nicht finanziell abgestraft werden", so Thomas Kindler. "Denn faire Arbeitsbedingungen schaffen langfristige Bindungen – und darauf sind Unternehmen mehr denn je angewiesen, um benötigte Fachkräfte zu halten.“ Diese Erkenntnisse seien deshalb Herausforderungen für die Unternehmen, nicht nur finanzielle Anreize zu bieten, sondern auch ein inspirierendes und motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen, um Talente zu gewinnen und zu halten.

Noch mehr Informationen und Zahlen aus der Studie gibt es hier.

red / PM

*Über die XING Wechselbereitschaftsstudie: forsa-Online-Umfrage im Januar 2024 unter 3.200 volljährigen Erwerbstätigen (Arbeitende und Angestellte) in Deutschland sowie in Österreich (N = 1.009) und der deutschsprachigen Schweiz (N = 500) im Auftrag von XING. 

 

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