Deutsche Unternehmen setzen stark auf Künstliche Intelligenz, doch in der Umsetzung hapert es noch. Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Führungskräfte von ihren Mitarbeitenden hohe Initiative beim Kompetenzerwerb in Sachen KI erwarten, es aber oft an klaren Konzepten und stringenten Weiterbildungsmaßnahmen fehlt.
Viele Personalstrategien von Unternehmen kommen bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz nicht hinterher. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der "Business Leaders Studie 2025"* der Adecco Group. Befragt wurden weltweit 2.000 C-Level-Führungskräfte aus 13 Ländern, darunter auch 150 aus Deutschland.
Demnach sehen sich deutsche Unternehmen zwar in der Spitzengruppe, wenn es um den Einsatz von KI geht: 72 Prozent haben bereits entsprechende Richtlinien eingeführt, 57 Prozent der Führungsteams fühlen sich gut vorbereitet, KI-Tools sinnvoll zu nutzen. Gleichzeitig attestieren 41 Prozent der befragten deutschen Führungskräfte aber ihrer eigenen Personalstrategie, mit dem Tempo der Veränderungen nicht mithalten zu können. So gelten laut Studie nur 14 Prozent der Unternehmen als „zukunftsfit“ – also als Organisationen, die sowohl technologiegestützt als auch menschenzentriert agieren und sich aktiv auf die disruptiven Veränderungen vorbereiten.
Auffällig: Die Erwartungen an Mitarbeitende sind hoch. 67 Prozent der Führungskräfte in Deutschland erwarten, dass sich ihre Teams eigenständig neue, KI-bezogene Fähigkeiten aneignen. Damit liegt Deutschland weltweit an der Spitze. Gleichzeitig bieten zwar 58 Prozent der Unternehmen Schulungen an – doch bei der gezielten Förderung von Kompetenzentwicklung herrscht noch Luft nach oben. So investieren lediglich ein Drittel der Unternehmen bislang in moderne Datenanalyse und andere Learning-Tools, die bei der Integration von KI entscheidend unterstützen könnten.
Die Studienautoren sehen vor allem die enge Verzahnung von Technologie- und Talentstrategie als Schlüssel zum Erfolg. Nur wenn KI und Personalstrategie zusammengedacht werden, könne der Wandel gelingen – und Mitarbeitende sollten dabei auf jeden Fall aktiv eingebunden werden.
*Die vollständige Studie „Führung in Zeiten von KI: Erwartung versus Realität“ steht unter diesem Link zum Download bereit.
TH / red