Wie wichtig ist der Faktor Geld im Job noch?
Neue Studien von kununu und onlyfy zum Thema Gehalt
Ist das Gehalt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer noch das wichtigste Argument für oder gegen einen Job? Macht mehr Geld glücklicher? Diesen und anderen Fragen gehen aktuelle Studien von kununu und onlyfy* nach. Die Analysen fördern überraschende Ergebnisse zutage. Auch für Arbeitgeber.
Ein alter Glaubenssatz bröckelt: Über Geld spricht man doch. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von kununu, bei der im Herbst 2022 insgesamt 1016 Arbeitnehmer befragt wurden. Rund 56 Prozent von ihnen befürworten es, wenn der Gehaltsrahmen in ihrem Unternehmen offenlegt oder in Zukunft offenliegen würde. Die Gründe für die Gehaltstransparenz liegen auf der Hand: Mit der Fairness und der Gleichbehandlung in der Belegschaft steigt nach Untersuchungen auch die Motivation der Mitarbeiter aufgrund sichtbarer Entwicklungsmöglichkeiten.
Somit profitieren auch Unternehmen von den sogenannten Open Salaries. Sie sorgen mit einer offenen Entgeltkommunikation nicht nur für eine zufriedene Belegschaft, sondern auch für eine stabile Bindung an die Mitarbeiter und die Gewinnung neuer Talente, die zur Gehaltsstruktur passen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist Gehaltstransparenz inzwischen unabdingbar geworden, um auch in Zukunft als Arbeitgeber:in wettbewerbsfähig zu bleiben. Entscheidend hierbei ist auch der Blick von außen auf den Gehaltsmarkt.
In welchen Branchen verdienen Arbeitnehmer:innen am meisten, in welchen Städten und Bundesländern ist die Gehaltszufriedenheit am höchsten? Auch auf diese und weitere Fragen liefert der aktuelle kununu Gehaltscheck Antworten. Hierfür wurden die auf kununu abgegebenen Gehaltsdaten von 2021/2022 analysiert, von diesen insgesamt 566.000 ausgewerteten Insights wurden 500.000 im Jahr 2022 gesammelt.
Gehaltszufriedenheit in München am höchsten
In Deutschland liegt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt bei 48.538 Euro. Rund 5000 Euro weniger als in Hessen, die mit 53.295 Euro das Bundesland-Ranking anführen. Platz zwei belegt Hamburg (51.355 Euro), Platz drei Baden-Württemberg (50.966 Euro), knapp gefolgt von Bayern (50.393 Euro) und Berlin (48.729 Euro). Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern. Im Bindestrich-Bundesland beträgt das Bruttojahresgehalt 38.186 Euro.
Doch bedeutet hohes Gehalt auch eine hohe Gehaltszufriedenheit? Die Rechnung geht zumindest nicht überall auf. Im Vergleich der 20 größten Städte liegt Frankfurt am Main mit 56.672 Euro zwar auf dem zweiten Platz, bei der Gehaltszufriedenheit rangiert die hessische Metropole jedoch nur im Mittelfeld. Sowohl beim durchschnittlichen Bruttojahresgehalt als auch der Gehaltszufriedenheit befindet sich München an der Spitze. 57.196 Euro im Jahr – mit diesem Gehalt sind in der bayrischen Landeshauptstadt 64,1 Prozent der Arbeitnehmer glücklich.
Gehaltszufriedenheit als wichtiger Faktor für die Wechselwilligkeit
Und welche Rolle spielt die Zufriedenheit mit dem Gehalt bei der Motivation, einen neuen Job zu suchen? Hierzu liefert eine aktuelle Studie von onlyfy interessante Auskünfte: Danach ist ein zu niedriges Gehalt bei 47 Prozent aller Wechselbereiten der ausschlaggebende Grund, nach einem neuen Arbeitgeber Ausschau zu halten. Männer sind mit ihrer aktuellen finanziellen Situation jedoch deutlich unzufriedener (53 Prozent) als Frauen (40 Prozent). Bei dem Wunsch nach mehr Geld spielen deutschlandweit vor allem die hohe Inflation (57 Prozent) sowie gestiegene Ausgaben (38 Prozent) eine entscheidende Rolle. Ebenfalls 38 Prozent der Befragten sind darüber hinaus davon überzeugt, dass sich ihr Marktwert durch den Fachkräftemangel erhöht hat.
Doch auch wenn Gehalt der wichtigste Faktor beim Wechselwunsch ist, macht Geld allein nicht glücklich: Ein schlechter Führungsstil würde 80 Prozent davon abhalten, sich trotz besserer Bezahlung bei einem Unternehmen zu bewerben, negative Erfahrungen im Freundeskreis sind für 79 Prozent ein K.O.-Kriterium, und 66 Prozent schrecken vor einer schlechten Unternehmenskultur zurück.
*kununu und onlyfy sind Marken der NEW WORK SE
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