Endorsement

KI noch Nischenthema auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Neue Analyse der Bertelsmann Stiftung

11. Juni 2025

Obwohl Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie gilt und in vielen Unternehmen als Zukunftsthema gesetzt ist, schlägt sich das bislang kaum in den Stellenmärkten nieder. Nur ein kleiner Teil der ausgeschriebenen Jobs in Deutschland bezieht sich trotz wachsender wirtschaftlicher Potenziale konkret auf KI-Spezialisten. Eine neue Analyse beleuchtet, wie es um den Bedarf an KI-Fachkräften wirklich steht und wo sie am dringendsten gesucht werden.

Trotz wachsender Diskussionen über den Einsatz Künstlicher Intelligenz in Unternehmen bleibt der Anteil entsprechender Stellenangebote in Deutschland gering. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Jobmonitors der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Untersucht wurden rund 60 Millionen Online-Stellenanzeigen aus dem Zeitraum 2019 bis Ende 2024.

Demnach stieg die Zahl der KI-bezogenen Stellenanzeigen zwischen 2019 und 2022 zwar deutlich an – von 97.000 auf 180.000. Das entspricht allerdings nur rund 1,5 Prozent aller ausgeschriebenen Jobs. Seit 2022 stagniert dieser Anteil, in absoluten Zahlen ist sogar ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Entwicklung folgt dem allgemeinen Rückgang an Stellenanzeigen infolge der wirtschaftlichen Eintrübung. Im Vergleich dazu konnte der Bereich Energiewende seinen Stellenanteil auch in den Krisenjahren 2023/24 auf 3,8 Prozent ausbauen.

„Die wirtschaftlichen Chancen von KI werden in Deutschland noch nicht genutzt“, sagt Hannes Ametsreiter, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. Der Produktivitätszuwachs durch KI wird laut Stiftung auf bis zu 16 Prozent geschätzt. Ohne stärkeren Einsatz drohten Nachteile im internationalen Wettbewerb.

Starkes Stadt-Land-Gefälle bei KI-Jobs

Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: München liegt mit einem KI-Stellenanteil von 4,5 Prozent an der Spitze, gefolgt von Karlsruhe (4 Prozent) und dem Landkreis Böblingen. Starke KI-Cluster finden sich insbesondere im Süden und Südwesten Deutschlands sowie in der Rhein-Ruhr-Region und rund um Berlin. In der Hälfte aller deutschen Kreise und kreisfreien Städte hingegen spielt das Thema kaum eine Rolle.

Gesucht werden laut Analyse vor allem hochqualifizierte KI-Entwickler, insbesondere Fachkräfte mit Spezialisierung auf Machine Learning und Large Language Models. Auf jeden ausgeschriebenen Job für KI-Anwender kommen im Schnitt drei Stellen für Entwickler. Bei den Entwicklerberufen dominieren Informatiker, gefolgt von Softwareentwickler und Medieninformatiker. Auf Anwenderseite führen Fachkräfte aus Werbung, Marketing, Vertrieb und Beratung die Liste an, auch hier mit hohen fachlichen Anforderungen.

red/ PM

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