Machen wir uns nichts vor: Es gab schon bessere Jahre als 2023. Zum Jahreswechsel ziehen wir eine Bilanz zum Stand der Dinge in der Arbeitswelt - und erklären 2024 schon einmal zum "Jahr des Handelns". Übrigens: Unter den Links, die hier bei den einzelnen Stichworten gesetzt sind, erfahren Sie mehr über die Themen.
2023 war ein Jahr, in dem Unsicherheit unser ständiger Begleiter war: eine über lange Zeit sehr hohe Inflation, die nur mühsam eingebremsten Energiepreisentwicklungen, kombiniert mit den internationalen Kriegen und Krisen. Das alles hat die wirtschaftlichen Probleme vieler Unternehmen in Deutschland weiter verschärft - und bei vielen Menschen zu einer großen mentalen Belastung und einem Gefühl der Ohnmacht geführt.
Betrachtet man die spezifischen Probleme der Arbeitswelt genauer, stellt man fest, dass es aber sehr wohl einige wichtige Themen gibt, in denen wir nicht ohnmächtig sind. Für die es Lösungen gibt, die trotz aller Schwierigkeiten von allen Akteuren gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden können. Diese Fortschritte könnten zumindest ein Gegengewicht bilden gegen die nach wie vor negativen konjunkturellen Rahmenbedingungen, die 2024 für viele Firmen durch neue Belastungen wie etwa die Rückzahlungen von Corona-Hilfen noch herausfordernder werden.
Ein besonders signifikantes Beispiel dafür ist der nun schon seit Jahren andauernde Fachkräftemangel. In vielen Branchen kann man die Lücken schmerzhaft fühlen, die durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entstanden sind. Dabei sind die Ansätze für eine Verbesserung der Situation ja da: nachhaltige Investitionen von Staat und Unternehmen in Bildung und lebenslanges Lernen, eine kluge Zuwanderungspolitik, gesellschaftliche Offenheit für Veränderungen und auch, ja, ein Recruiting, dass die veränderten Wünsche vieler - gerade hochqualifizierter - Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihren Job berücksichtigt, um für beide Seiten zum "Perfect Match" führen.
Ein weiteres Schlüsselthema ist die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. Während die Potentiale dieser Technologie im Hinblick auf Effizienzsteigerung und Innovation unbestritten sind, gibt es auch berechtigte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Arbeitsplätze und ethische Fragestellungen, nicht nur bei der Auswahl von Kandidaten für offene Jobs durch eine KI. Was fehlt, sind verlässliche, rechtliche und organisatorische Klarheiten, die den Einsatz von KI in den Unternehmen regeln. Damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr heimlich auf ChatGPT gehen müssen.
Auch die Diskussionen über die Zukunft des Themas „Homeoffice vs. Büro“, sowie über die Vier-Tage-Woche haben 2023 noch einmal deutlich Fahrt aufgenommen – mit einer mitunter leider auch Verschärfung des Tons zwischen den unterschiedlichen Interessen und Parteien. Beide Themen und die Auseinandersetzungen darüber zeigen, welche fundamental veränderte Einstellungen es mittlerweile bei vielen Menschen gibt, wenn es um die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben geht. Ob Arbeitszeitverkürzungen (bei vollem Gehalt) und weitgehende Homeoffice-Angebote tatsächlich keinen negativen Einfluss auf die Effizienz haben, sondern sich stattdessen durch mehr Zufriedenheit positiv auf die Leistungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auswirken? Das werden - neben den Geschäftsergebnissen - auch Experimente wie der im Februar startende Vier-Tage-Woche-Versuch von 50 deutschen Unternehmen zeigen.
Ideen gibt es genug: Darum sollte 2024 ein Jahr der Lösungen, das "Jahr des Handelns", werden, um eine widerstandsfähigere, zukunftsorientierte und erfolgreiche Arbeitswelt zu formen. Entscheidend wird dabei Kompromissbereitschaft sein und gegenseitiges Verständnis und Vertrauen. Wir vom NWX Team werden Sie mit unseren Formaten, ob hier im Magazin, in unserem Newsletter, auf unseren Events oder unseren Social Media Kanälen weiter mit aktuellen Studien, Analysen, Kommentaren, sowie Beispielen erfolgreicher Transformation unterstützen, um Ihnen bei Ihren persönlichen und unternehmerischen Herausforderungen zu helfen.
red